Die Vertragsverlängerung mit CEO Werner Baumann bis Ende April 2024 hat vom Timing her überrascht. Denn nach wie vor ringen die Leverkusener mit den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA. Welche Kosten auf das Unternehmen dadurch zukommen, steht weiter in den Sternen. Trotzdem sieht Morgan Stanley kräftiges Upside-Potenzial.
Kursziel moderat gesenkt
Die US-Investmentbank hat das Kursziel für Bayer von 83 auf 82 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen. Der Chemie- und Pharmakonzern sei fundamental unterbewertet, schrieb Analyst Mark Purcell in einer am Montag vorliegenden Studie. Es werde jedoch einige Zeit dauern, bis sich das Aufwärtspotenzial bei der Aktie voll entfalten könne.
Fundamental ist Bayer sicher günstig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das kommende Jahr beläuft sich auf lediglich 8, das Kurs-Umsatz-Verhältnis für 2021 beträgt exakt 2. Doch die Bayer-Aktie ist nicht umsonst derart attraktiv bewertet. Nach wie vor schwelen die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA. Noch immer ist unklar, welche Kosten auf den DAX-Konzern zukommen. Nicht zu verachten ist in diesem Zusammenhang die hohe Nettofinanzverschuldung von rund 36 Milliarden Euro per Ende Juni.
Weder die Vertragsverlängerung noch die frische Kaufempfehlung helfen Bayer auf die Sprünge. Seit Ende Juli pendelt die DAX-Aktie in einer Range zwischen 55,00 und 60,00 Euro. Für den AKTIONÄR ist der Wert aktuell kein Investment. Anleger verharren an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)