Bayer will insgesamt 12.000 Stellen nach der Übernahme von Monsanto streichen, 4.500 davon allein in Deutschland. Besonders hart trifft es den Standort der Firmenzentrale in Leverkusen. Der Abbau von Arbeitsplätzen ruft Politiker wie den stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Karl Lauterbach auf den Plan. Im Kölner Stadt-Anzeiger teilt er gegen den Bayer-Konzern aus, "Glyphosat zerstört die Marke Bayer."
Imageschaden durch Glyphosat-Debatten
Geht es nach Karl Lauterbach so seien die Probleme für Bayer wegen des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat absehbar gewesen, heißt es in der Zeitung. Auch die geplanten Stellenstreichungen in der Pharma-Sparte kritisiert der Politiker. Im Zuge der Monsanto-Übernahme und der Aktientalfahrt sei es dringend nötig, eigene Wirkstoffe zu entwickeln, so Lauterbach gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Mit den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA und dem damit verbundenen Absturz der Bayer-Aktie haben die Leverkusener viel Vertrauen verspielt. Die Kritik an der Mega-Übernahme nahm zuletzt spürbar zu, auf das Management kommt eine herausfordernde Hauptversammlung zu. Dennoch steht die Chef-Etage zur Akquisition von Monsanto. "Ich wüsste nicht, was das sein sollte", so die Antwort vom Bayer-Aufsichtsratsvorsitzendem Werner Wenning auf die Frage im Handelsblatt-Interview, ob er bei dem Monsanto-Deal heute etwas anders machen würde.
Weiter abwarten
An der grundsätzlich kritischen Einschätzung von DER AKTIONÄR hat sich nichts geändert. Das Management muss schleunigst das Vertrauen der Anleger wiederherstellen und die Rechtsrisiken in den USA in den Griff bekommen. Vorher drängt sich kein Einstieg auf der Long-Seite auf.