Bayer testet in den USA den Wirkstoff Regorafenib (Handelsname: Stivarga) als ersten Wirkstoff in einer mehrarmigen Kooperations-Studie bei Hirntumor-Patienten. In dieser Woche ist der Startschuss dafür gefallen. Die Studie ist international von enormer Bedeutung, die GBM AGILE-Studie soll bis Ende 2019 an 40 Uni-Kliniken und ambulanten Einrichtungen in den USA anlaufen, bis 2020 plant Bayer laut der Pressemitteilung eine Erweiterung auf Europa, China, Kanada und Australien.
Hoher medizinischer Bedarf
Die Krebsmedizin hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, doch bei vielen Tumorerkrankungen, wie beispielsweise dem Glioblastom (bösartiger Hirntumor) mangelt es weiter an nachhaltigen, wirksamen Therapien. "Das Glioblastom ist ein aggressiver Hirntumor, für den es nur wenige wirksame Therapien gibt. Es freut uns sehr, jetzt im Rahmen der GBM AGILE-Studie neue Behandlungsoptionen für unsere Patienten, die diese so dringend benötigen, untersuchen zu können", so Dr. Tom Mikkelsen, einer der Leiter des Hermelin Brain Center und medizinischer Leiter für Präzisionsmedizin und klinische Studien am Henry Ford Gesundheitszentrum.
Stivarga zählt im Bayer-Portfolio nicht zu den absoluten Top-Sellern. Analysten rechnen in diesem Geschäftsjahr mit einem Umsatz von gut 342 Millionen Euro, in den Folgejahren rechnen die bei Bloomberg geführten Experten mit moderaten Erlössteigerungen.
Charttechnische Erholung läuft
Die Bayer-Aktie konnte im freundlichen Marktumfeld sich von den Mehrjahrestiefständen lösen, das charttechnische Bild hat sich zumindest kurzfristig wieder aufgehellt. Dennoch überschatten die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten weiter die solide operative Entwicklung des Konzerns. DER AKTIONÄR rät Anlegern vorerst weiter, an der Seitenlinie zu verharren.