Nach einem verhaltenen Auftaktquartal (DER AKTIONÄR berichtete) ist auch bei den Zahlen zum zweiten Jahresviertel die Erwartungshaltung an Bayer niedrig. Mehrere Analysten rechnen sogar bereits mit der Reduzierung der Jahresziele des Leverkusener Unternehmens, darunter Berenberg und die US-Bank JPMorgan.
Die am 8. August anstehenden Quartalszahlen dürften eine anhaltende Schwäche des Pharma- und Agrarchemiekonzerns belegen, schrieb Analyst Richard Vosser in einer am Montag vorliegenden Studie. Daher rechne er mit einer Ausblicksenkung sowie weiter fallenden Konsensprognosen.
Vosser stuft den DAX-Wert weiter mit "Neutral" ein, sein Kursziel von 55 Euro impliziert entsprechend wenig Upside-Potenzial.
Nach aktuellen Schätzungen gehen Analysten davon aus, dass Bayer im zweiten Quartal 12,2 Milliarden Euro erlöst hat nach 12,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Beim EBITDA wird ebenfalls mit einem Rückgang auf 2,80 Milliarden Euro kalkuliert (Q2 2022: 3,3 Milliarden Euro). Unter dem Strich könnte Bayer ein bereinigtes Ergebnis von 1,45 Euro (1,93 Euro) eingefahren haben.
Bewertung günstig
Zugegeben: Mehrere Analysten haben zuletzt eine Anpassung des Ausblicks von Bayer in Aussicht gestellt, entsprechend niedrig ist die Erwartungshaltung des Marktes. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7 für und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 1,7 für 2024 ist auch schon viel Negatives eingepreist. Allerdings fehlen derzeit auch potenzielle, positive Trigger.
Bayer dürfte im zweiten Quartal erneut schwach abschneiden und die Prognose steht auf wackeligen Beinen. Dem gegenüber steht jedoch die attraktive Bewertung und der neue Chef Bill Anderson, der das Potenzial hat, den DAX-Konzern neu zu beleben. Aus charttechnischer Sicht konnte der DAX-Wert zumindest wieder über die Marke von 50 Euro klettern und somit für etwas Entspannung sorgen. Ein Rutsch darunter würde das Chartbild wieder merklich eintrüben. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 46 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
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