Das DAX-Unternehmen Bayer hat am Montag seine Jahresziele kassiert, was sich allerdings in den vergangenen Wochen bereits abzeichnete. Die Aktie reagierte sogar mit Zugewinnen. Dennoch setzen nach der Gewinnwarnung zahlreiche Analysten den Rotstift an, um die neue Prognose der Leverkusener zu berücksichtigen.
Die DZ Bank hat den fairen Wert für Bayer nach Quartalszahlen und einer Gewinnwarnung von 66 auf 62 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Er habe seine Gewinnprognosen erneut nach unten revidiert, da die Agrarchemiesparte von den rückläufigen Glyphosat-Umsätzen stärker als erwartet betroffen sei, so Analyst Peter Spengler.
Auch die Deutsche Bank streicht das Kursziel für die Bayer-Aktie zusammen – von 79 auf 65 Euro. Die Einstufung "Buy" hat indes Bestand. Das Ausmaß der bereits zweiten Kürzung in diesem Jahr sei bedenklich, schrieb Analyst Falko Friedrich. Vermutlich sei es aber die richtige Strategie, die Erwartungen derart deutlich zurechtzustutzen.
Alsterresearch streicht ebenfalls das Kursziel um fünf Euro auf nun 71 Euro zusammen. Auch hier halten die Experten an ihrer Kaufempfehlung fest.
Mehrere Analysten haben zuletzt eine Gewinnwarnung bei Bayer in Aussicht gestellt. Auch DER AKTIONÄR war zuletzt nur verhalten optimistisch gestimmt, sieht allerdings perspektivisch die Chance, dass der neue CEO Bill Anderson den Konzern wieder in die Erfolgsspur führen kann.
Bayer hat am Montag die Katze aus dem Sack gelassen und nach vielen anderen Unternehmen, vor allem aus dem Chemie-Sektor (Lanxess, Evonik und BASF), ebenfalls seine Jahresziele neu formuliert. Für einen nachhaltigen Turnaround in der derzeitigen Unternehmensphase fehlen allerdings die Impulse. Klar ist: Der Druck auf den neuen Bayer-Chef Bill Anderson wächst, um Bayer wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen. Details könnte der Manager am 08. August mit den Q2-Zahlen dem Kapitalmarkt an die Hand geben. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 46 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.