Im Streit zwischen Bayer und Klägern in den USA um Glyphosat gibt es dem Mediator Kenneth Feinberg zufolge keine Neuigkeiten. Er sei zwar weiterhin vorsichtig optimistisch, dass eine Einigung erzielt werden könne, sagte Feinberg dem Handelsblatt laut Mitteilung vom Montagabend auf Anfrage. Er habe aber aber auf weitere Gespräche verwiesen, die noch einige Wochen dauern könnten. Diese seien durch die Corona-Epidemie verzögert worden. Derweil gibt es erneut Kritik von den Grünen.
Feinberg dämpft Erwartungen
Er habe aber aber auf weitere Gespräche verwiesen, die noch einige Wochen dauern könnten. Diese seien durch die Corona-Epidemie verzögert worden. Feinberg habe sehr zurückhaltend auf Spekulationen an der Börsen vom Montag, wonach ein Durchbruch bei den Gesprächen erzielt worden sei und die Parteien sich mündlich auf eine Beilegung eines Großteils der Klagen geeinigt hätten, reagiert.
Reaktion aus dem Bundestag
Auf die Meldung, dass sich Bayer mit einem Großteil der Glyphosat-Geschädigten geeinigt haben soll, übt Harald Ebner, Obmann der Grünen im Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, harsche Kritik. "Es ist widersinnig: In den USA will Bayer Vergleiche mit Glyphosat-Geschädigten schließen – und hier, in der EU, unternimmt der Konzern vieles, um eine Wiederzulassung für den Pflanzenvernichter zu bekommen."
Ebner betont, dass Bayer auch weiter auf riskante Pestizid-Produktionen setze. "Die Glyphosat-Verfahren sind noch nicht abgeschlossen", so der Bundestagsabgeordnete, "da droht die nächste Klagewelle wegen des Totalherbizids Dicamba."
Bayer-Anleger müssen sich offenbar weiter in Geduld üben, was eine Lösung der Causa Glyphosat angeht. Auch die Kritik von Seiten der Grünen ist nicht neu. Das Szenario bleibt für Trader intakt – wer ohnehin bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 52,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)