Eine enttäuschende operative Entwicklung, die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat sowie PCB und ein signifikanter Rückschlag in der Pharma-Entwicklungspipeline beim einstigen großen Hoffnungsträger Asundexian haben die Bayer-Aktie immer wieder unter Druck gesetzt. Das Gros der bei der Nachrichtenagentur Bloomberg geführten Analysten nimmt inzwischen eine neutrale Haltung ein oder rät dazu, den DAX-Wert zu halten. Eine Ausnahme bleibt die DZ Bank.
Das Kreditinstitu hat den fairen Wert für Bayer anlässlich eines Kapitalmarkttages von 47 auf 48 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Entgegen seinen Erwartungen werde sich der Pharma- und Agrarchemiekonzern bis mindestens 2027 nicht aufspalten, meint Analyst Peter Spengler. Insgesamt sollten die neuen Maßnahmen das operative Geschäft verbessern und den Risikoabschlag sukzessive reduzieren. Kurzfristig allerdings sollte dies nicht signifikant der Fall sein.
Mehrere Investoren haben in den vergangenen Quartalen nach einer Aufspaltung des DAX-Konzerns gerufen. Das Unternehmen besteht derzeit aus drei Divisionen: Crop Science, Pharma und Consumer Health. Bayer-Chef Bill Anderson, der seit dem 01. Juni 2023 den Vorstandsvorsitz inne hat, erteilte diesem Szenario immer wieder eine Absage.
Anderson fährt dagegen einen massiven Sparkurs, um die hohe Nettofinanzverschuldung des Konzerns zu senken. Diese hat durch die milliardenschwere Übernahme von Monsanto von 2017 auf 2018 in etwa verzehnfacht. Seitdem versäumte es Bayer, den Schuldenberg signifikant zu reduzieren.
DER AKTIONÄR kann die bullishe Einschätzung der DZ Bank nicht teilen. Bayer kämpft derzeit mit zu vielen Baustellen. Anleger lassen weiter die Finger von der Aktie, auch wenn sich der Titel aus charttechnischer Sicht in einer ausgedehnten Bodenbildungsphase befindet.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
(Mit Material von dpa-AFX)