Immer wieder wird von Marktteilnehmern respektive Investoren das Szenario einer potenziellen Aufspaltung der Bayer AG ins Spiel gebracht. Damit könnten unter Umständen verborgene Werte im Konzernverbund, der durch drei Divisionen geteilt ist, gehoben werden. Die Gewerkschaft IG BCE erteilt diesem Gedankenspiel eine Absage.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters den Chef der Gewerkschaft, Michael Vassiliadis, zitiert, wollen Akteure am Kapitalmarkt Bayer aufspalten und einzelne Teile weiterverkaufen. "Das halten wir für falsch", so Vassiliadis. "Es geht für uns darum, Bayer zusammenzuhalten", heißt es weiter.
Laut Vassiliadis beinhalten die Pläne von Bayer-Boss Bill Anderson für eine neue Führungsstruktur "sowohl interessante Punkte als auch harte Entscheidungen". Darüber hinaus stehe das Management in Diskussionen mit den Arbeitnehmervertretern. Von einem Personalabbau in den mittleren Führungsebenen Bayers müsse die Gewerkschaft noch überzeugt werden, zitiert Reuters den Gewerkschaftschef weiter.
Die kommenden Wochen bis spätestens zum 05. März dürften mehr Klarheit bringen, welchen Kurs Bill Anderson mit dem DAX-Konzern einschlagen will. Denn an diesem Datum findet der Kapitalmarkttag von Bayer statt. Ob der Manager eine Aufspaltung des Unternehmens vorantreiben will, steht derzeit noch in den Sternen.
Klar ist: Bayer muss viele Baustellen. Zuletzt hat ein Studienrückschlag mit der Substanz Asundexian die Sorgen in der Pharma-Division vergrößert. Denn die beiden Top-Seller der Sparte, Xarelto und Eylea, verlieren peu à peu ihren Patentschutz. Das Crop-Science-Business sieht sich hingegen weiter mit Glyphosat- und PCB-Rechtsstreitigkeiten konfrontiert. Und auch die Bayer-Bilanz weist eine hohe Nettofinanzverschuldung auf, was den Spielraum für M&A-Deals eingrenzt.
Die Hoffnung vieler Marktteilnehmer ruht auf Bill Anderson. In wenigen Wochen sollte mehr Klarheit herrschen, welchen Kurs der Konzern einschlagen wird. Es bleibt vorerst dabei: Sowohl fundamental als auch charttechnisch drängt sich bei Bayer derzeit kein Einstieg auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.