Die Aktie von Bayer kommt einfach nicht in die Gänge. Zuletzt ist das Papier erneut unter Druck geraten nach negativen Nachrichten aus Großbritannien. Wie der High Court in London am Freitag entschieden hat, ist das Patent von Bayer auf das meistverkaufte Blutverdünnungsmittel Xarelto ungültig. Am Montag war Bayer mit einem Minus von 1,9 Prozent der Top-Verlierer im DAX. Auch am Dienstagmorgen geht es weiter nach unten.
Im vergangenen Jahr erzielte Bayer mit Xarelto einen Umsatz von mehr als vier Milliarden Dollar. Gegen das Patent hatte unter anderem Sandoz geklagt. Das Gericht verweist in seiner Entscheidung darauf, dass es bei der Entwicklung des Medikaments keine erfinderische Tätigkeit gegeben habe.
Bayer will gegen das Urteil in Berufung gehen. „Wir werden gegen diese Entscheidung Berufung einlegen und eine einstweilige Verfügung beantragen, um die Markteinführung von generischen Rivaroxaban-Produkten in den Stärken 10 mg, 15 mg und 20 mg zu verhindern", sagte ein Bayer-Sprecher in einer Stellungnahme. „Wir glauben an die Gültigkeit unseres Patents, die durch die Entscheidung des Europäischen Patentamts im Jahr 2021 bestätigt wurde, und wir werden uns weiterhin für den Schutz unseres geistigen Eigentums einsetzen."
Die US-Bank JPMorgan äußerte sich ebenfalls zur jüngsten Entwicklung bei Xarelto. Analyst Richard Vosser sieht die Nachricht zwar grundsätzlich als enttäuschen für Bayer, diese sei aber bereits ausreichend in den Planzahlen des Pharma- und Agrarchemiekonzerns berücksichtigt. Er sieht dies deswegen im Kurs bereits eingepreist. Das Kursziel von 34 Euro sowie die Einstufung „Neutral“ bestätigte Vosser.
Die Aktie von Bayer ist weiterhin klar angeschlagen. Das Papier steuert erneut in Richtung des Jahrestiefs bei 24,96 Euro. Ein Rutsch darunter, würde ein weiteres negatives Signal bedeuten. Anleger sollten vorerst weiter die Finger von der Bayer-Aktie lassen. Der Konzern kämpft unverändert mit einer Vielzahl an tiefgreifenden Problemen. Wer trotzdem bei Bayer zugreifen möchte, kann statt der Aktie auf das im AKTIONÄR 08/2024 vorgestellte Bonuszertifikat von der Société Générale mit der WKN SN6ZT5 setzen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.