Die Aktie von Bayer kommt am Freitag kaum von der Stelle. Daran kann weder ein positives charttechnisches Signal, noch ein juristischer Erfolg im Patentstreit um das Bestseller-Medikament Xarelto etwas ändern.
Im Streit mit Generikaherstellern um den Patentschutz für Gerinnungshemmer Xarelto hat Bayer einen Erfolg verbucht. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Dow Jones News bestätigte das Europäische Patentamt das Patent für die einmal tägliche Gabe des Blutverdünnungsmittels und hob eine zugunsten von Generikaherstellern zuvor ergangene erstinstanzliche Entscheidung wieder auf.
Konkret bedeute das, dass bis Mitte Januar 2026 in fast allen EU-Staaten sowie der Schweiz und Großbritannien keine Nachahmer-Präparate auf den Markt gebracht werden, die über die kleinste Dosierung von 2,5 Milligramm hinausgehen. Das umfasst die meisten Indikationen, zitiert das Portal einen Unternehmenssprecher.
Für den Konzern sind das doppelt gute Nachrichten, denn gemessen am Umsatz ist Xarelto das mit Abstand wichtigste Medikament im Portfolio. Den Angaben zufolge erlöste Bayer im vergangenen Jahr fast 4,5 Milliarden Euro mit dem Arzneimittel, das bei der Behandlung vieler Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Standard gehört. Zudem wurde der Patentschutz nun faktisch verlängert, denn bislang wäre dieser bereits im April 2024 ausgelaufen.
Allerdings kann weder dieser Erfolg, noch der zwischenzeitliche Ausbruch über die 100-Tage-Linie im Chart der Bayer-Aktie vor dem Wochenende nennenswerte Impulse liefern. Stattdessen dümpelt sie am Mittag nahezu unverändert um den Vortagesschlusskurs.
Mit Blick auf die nach wie vor nicht vollständig gelösten Glyphosat-Streitigkeiten rät DER AKTIONÄR aber ohnehin vom Kauf der Aktie ab.