Bayer hat auf dem US-Kardiologiekongresses ACC (American College of Cardiology) vielversprechende Studiendaten veröffentlicht. Zum einen können sich die Leverkusener berechtigte Hoffnung auf eine Zulassungserweiterung beim Top-Seller Xarelto machen. Aber auch bei einem anderen potenziellen Blockbuster verzeichnet Bayer positive Fortschritte.
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat detaillierte Phase-III-Studiendaten zum Hoffnungsträger Vericiguat gegen Herzinsuffizienz vorgestellt. Bereits seit November ist bekannt, dass der gemeinsam mit dem US-Pharmakonzern Merck & Co entwickelte Medikamentenkandidat bei Patienten mit sich verschlechternder chronischer Herzinsuffizienz das Risiko eines kardiovaskulären Todes oder einer Krankenhauseinweisung verringert im Vergleich zu einem Placebo in Kombination mit verfügbaren Medikamenten. Mit Blick auf vorab eingeteilte Patientengruppen habe die relative Risikoreduktion in den unteren drei Quartilen zwischen 18 und 27 Prozent gelegen, teilte Bayer mit.
Blockbuster-Potenzial
Analyst Wimal Kapadia von Bernstein Research hatte Vericiguat bereits vor Längerem als nächsten großen Treiber für die Wirkstoffentwicklung der Leverkusener bezeichnet. Herzinsuffizienz sei zwar ein von Pharmakonzernen hart umkämpftes Gebiet, doch hätte Vericiguat im Falle einer Zulassung gute Chancen im Wettbewerb, da es einen neuartigen Mechanismus der Behandlung von Herzinsuffizienz biete. Um Erfolg zu haben müsste die Risikoreduktion durch Vericiguat im Vergleich zur Standardtherapie laut dem Experten Kapadia bei zusätzlichen 15 bis 20 Prozent liegen. Im Falle einer Zulassung traut der Experte dem Mittel bis 2030 einen Jahresumsatz von rund 1,5 Milliarden US-Dollar zu, wovon die Hälfte auf Bayer entfallen dürfte.
Bayer kann sich auch angesichts neuer Studiendaten zum Medikament Xarelto Hoffnung auf zusätzliche Umsätze mit dem Gerinnungshemmer machen. In der klinischen Phase-III-Studie Voyager Pad wurde untersucht, ob das Mittel auch bei Patienten mit Durchblutungsstörungen in den Beinen wirkt, die sich deswegen einem Eingriff unterziehen mussten.
Die Updates zu den klinischen Entwicklungen bei Xarelto und Vericiguat sind ganz klar positiv zu werten. Mutige Anleger setzen zum Wochenstart auf eine Fortsetzung des positiven Newsflow bei Bayer und gehen eine Long-Position ein. Ein Stopp (42,00 Euro) unterhalb des Mehrjahrestiefs sichert nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)