Bundesumweltministerin Svenja Schulze fordert ein neues deutschlandweites Insektenschutz-Gesetz, welches Teil des „Aktionsplans Insektenschutz“ sein soll. Im Rahmen des Aktionsplans sollen für Pestizide strengere Auflagen gelten; das Pflanzenschutzmittel Glyphosat soll gar bis 2023 komplett verboten werden. Erstaunlich ist, warum die Merkel-Administration so lange braucht, um endlich etwas gegen das bedrohliche Bienensterben zu unternehmen.
„Warum die Regierung nichts tut“
So wartete die Wochenzeitung Die Zeit bereits am 26. Oktober 2017 mit dem brisanten Titelthema „Das Schweigen der Politik/ Das große Insektensterben und warum die Regierung nichts tut“ auf. Auf der ersten Seite war groß der Kopf der deutschen Kanzlerin Angela Merkel abgebildet; ihr Mund war von einer Biene überdeckt.
Der Beitrag enthüllte das dramatische Bienensterben in Deutschland. Eine Langzeiterhebung des Entomologischen Vereins Krefeld ergab, dass die Anzahl fliegender Insekten in deutschen Naturschutzgebieten im Zeitraum von 1989 bis 2016 um 76 Prozent zurückgegangen ist.
Neonicotinoide und Glyphosat
In dem Artikel wurde darauf hingewiesen, dass Neonicotinoide (Insektizide, wie sie beispielsweise Bayer herstellt) Bienen und andere Insekten orientierungslos macht und sie damit tötet. Zudem war dort zu lesen: „Und natürlich muss das Glyphosat weg, ein Pestizid, dass die ökologische Vielfalt im Boden schädigt und im Verdacht steht, Krebs zu erregen.“
Das Institut für Bakteriologie und Mykologie an der Universität Leipzig machte bereits vor mehreren Jahren darauf aufmerksam, dass Glyphosat schädlich auf die Darmflora von Mensch und Tier einwirkt. Umweltforscher und Medizinexperten befürchten daher, dass das Versagen der deutschen Regierung auf lange Sicht verheerende Konsequenzen nach sich ziehen könnte.
Gefährliche „toxische“ Aktie
Kommt es bezüglich des Themenbereiches Glyphosat/ Bienensterben demnächst zu weiteren Negativberichten, könnte das umstrittene Pestizid womöglich viel früher (also lange vor dem Jahr 2023) verboten werden. Konservativ ausgerichtete und auf Sicherheit bedachte Anleger meiden daher die „toxische“ Bayer-Aktie konsequent.