Bayer baut weiter auf die Expertise von Atomwise. Das US-Unternehmen gilt laut den Leverkusenern als führend im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) für die Wirkstoffforschung. Zusammen sollen zwei Pflanzenschutzprogramme fortgesetzt werden. Derweil scheint es beim Brennpunktthema Glyphosat in den USA Bewegung zu geben.
Atomwise und Bayer begeben sich auf die Suche nach neuen Wirkmechanismen, um integrierte Schädlingsbekämpfungssysteme zu stärken.
„Die Pflanzenschutzforschung wird um die Datenwissenschaft erweitert. Dadurch können die etablierten Methoden in ein integriertes System überführt werden, welches auf eine beschleunigte, hypothesengetriebene Entwicklung ausgerichtet ist.“
Im Rahmen der Fortführung der Zusammenarbeit kommt Atomwise in den Genuss von Vorauszahlungen für die Forschungsaktivitäten. Im Vermarktungsfall von Produkten, die aus der Kooperation entstehen, fließen zusätzlich Meilenstein- und Lizenzgebühren an die Amerikaner.
Bewegung in den USA?
Wie U.S. Right to Know berichtet, könnten weitere Roundup-Prozesse vertagt werden. "Prozessverschiebungen sind im Moment vollkommen sinnvoll", zitiert die Seite Tom Claps, Analyst bei der Susquehanna Financial Group. "Ich glaube, dass es in jedermanns Interesse ist, sich zu diesem Zeitpunkt aus dem Gerichtssaal fernzuhalten, besonders wenn die Verhandlungen positiv zu verlaufen scheinen".
Ein bezahlbarer Vergleich könnte der Bayer-Aktie in den kommenden Monaten zum endgültigen Befreiungsschlag verhelfen. Gut möglich, dass die Leverkusener auf Hochtouren daran arbeiten, um auf der bevorstehenden Hauptversammlung am 28. April mit harten Fakten das Vertrauen der leidgeprüften Aktionäre zurückzugewinnen. Zur Erinnerung: Im Vorjahr wurde Bayer-CEO Werner Baumann vom anwesenden Grundkapital nicht entlastet.
Die zuletzt vertagten Prozesse mit der Aussicht auf einen möglichen Vergleich in der Causa Glyphosat und der positive Gesamtmarkt haben die Bayer-Aktie vor Kurzem auf ein 52-Wochen-Hoch getrieben. Auch wenn charttechnisch die Ampeln auf Grün stehen, mahnt DER AKTIONÄR weiter zur Vorsicht. Denn das Hauptproblem, die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten, sind nach wie vor ungelöst.