Die Übernahme von Monsanto ist Bayer bislang teuer zu stehen gekommen. Ist der Aktienkurs doch massiv unter die Räder gekommen. Und welche Kosten durch die Zigtausend Glyphosat-Klagen noch auf Bayer zukommen werden, ist schwer abzuschätzen. Wie es zuletzt hieß, sind derzeit 42.700 Klagen wegen der angeblichen Krebsgefahr durch den von Monsanto produzierten Unkrautvernichter Glyphosat vor US-Gerichten gegen Bayer anhängig. Bayer hat Monsanto im vergangenen Jahr für 63 Milliarden Dollar übernommen.
Jetzt hat Bayer eine weitere Strafe in Zusammenhang mit Monsanto zu tragen. Wie die Presseagentur AFP berichtete, hat die Bayer-Tochter Monsanto eingeräumt, in einer Forschungsanlage im US-Bundesstaat Hawaii ein verbotenes und hochgiftiges Pestizid eingesetzt zu haben. Das Unternehmen willigte laut Gerichtsunterlagen sowie nach Angaben des Mutterkonzerns Bayer ein, eine Geldstrafe in Höhe von 10,2 Millionen Dollar (gut 9,2 Millionen Euro) zu zahlen und ein Schuldbekenntnis abzugeben. Monsanto ließ 2014 in der Anlage auf der Insel Maui Mais-Saatgut und andere Pflanzen mit dem verbotenen Pestizid Penncap-M besprühen.
Die Aktie von Bayer hatte sich in den vergangenen Monaten seit ihrem Zwischentief im Juni dieses Jahres bei 52,02 Euro zuletzt deutlich erholen können – bis auf über 70 Euro. Betrachtet man den Kursverfall seit dem Allzeithoch aus dem Jahre 2015, das bei 144,12 Euro markiert wurde, ist dies jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Auch bei den jüngst durch eine Zwangswandelanleihe neu hinzugekommen Anlegern, die immerhin 80,15 Euro für eine Bayer-Aktie zahlen mussten, dürfte wenige Freude aufgekommen sein. Zudem scheint die Aufholjagd auch schon wieder beendet. Zuletzt ist das Papier unter die 70-Euro-Marke wieder zurückgerutscht. Damit rückt die 200-Tage-Linie wieder näher, die als wichtige Unterstützung fungiert.
Angesichts der weiterhin bestehenden Unsicherheit hinsichtlich der Glyphosat-Klagen rät DER AKTIONÄR nach wie vor, die Entwicklung der Bayer-Aktie von der Seitenlinie aus zu beobachten.