Roche hat die US-Zulassung für Rozlytrek (Entrectinib) von der Gesundheitsbehörde FDA erhalten. In Japan ist das Krebsmittel bereits seit Mitte Juli 2019 zugelassen. Rozlytrek steht in direkter Konkurrenz zu einem großen Hoffnungsträger aus der Pharma-Pipeline von Bayer: Vitrakvi (Larotrectinib). Die kommenden Jahre werden zeigen, wie die beiden Krebsmedikamente angenommen werden – und die Erwartungen erfüllen können.
Durch die Übernahme von Ignyta hat sich Roche überhaupt erst den Zugang zum Wirkstoff Entrectinib gesichert. In den USA darf das Krebsmittel fortan zur Behandlung von Erwachsenen mit ROS1-positivem, metastasierendem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs zum Einsatz kommen. Darüber hinaus darf Rozlytrek bei soliden Tumoren angewendet werden, die NTRK-Fusionen aufweisen.
Bayer vertreibt bereits das Konkurrenzprodukt zu Rozlytrek, Vitrakvi, in den USA. Im Dezember vergangenen Jahres erteilte die FDA die Zulassung zur Behandlung von soliden Tumoren mit NTRK-Fusionen. Vor wenigen Wochen erhielt Bayer auch grünes Licht von den zuständigen Behörden in Europa.
Zuletzt hat Bayer mit mehreren kleineren Deals (zum Beispiel der Übernahme von BlueRock Therapeutics) die Pharma-Pipeline gestärkt. Doch der Anleger-Fokus richtet sich derweil weiter auf die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA. Kann das Management eine bezahlbare Lösung in die Wege leiten, könnte dies der Befreiungsschlag für die arg gebeutelte Bayer-Aktie werden. Zuvor sollten langfristig ausgerichtete Anleger mit Vorsicht agieren.