Die Bayer-Aktie befindet sich seit über 5 Jahren in einer Abwärtsbewegung und setzte dabei am 30. Oktober auf ein Tief bei 39,91 Euro zurück. Mit diesem Tief unterschritt der Wert die untere Begrenzung der Abwärtsbewegung seit 2015. Inzwischen hat sich die Lage zumindest charttechnisch wieder aufgehellt. Fundamental schweben jedoch die übergeordneten Probleme nach wie vor wie ein Damoklesschwert über der Aktie.
In der großen und wichtigen Agrarsparte häufen sich nämlich die Probleme. Da die Geschäfte mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut schlechter als erwartet laufen, hat der Leverkusener Konzern zuletzt dort mehr als neun Milliarden Euro abschreiben müssen. Der 57-Milliarden-Euro-Zukauf von Monsanto aus dem Jahr 2018 belastet die Bilanz. Und der anstehende Vergleich mit Zehntausenden US-Klägern wegen des Monsanto-Unkrautvernichters Glyphosat, bislang auf zehn Milliarden Dollar taxiert, wird wohl teurer als erwartet.
Die Bayer-Aktie notiert im Plus bei rund 48 Euro und damit wie Freitag über der wichtigen 50-Tage-Linie, die aktuell bei 47,28 Euro verläuft. Eine kurzfristige Aufwärtsbewegung bis zum Gap bei 52,85 ist wahrscheinlich. Denn: Aktien neigen in der Regel dazu, vorhandene Gaps zu schließen. Ein erneuter Rückfall unter die 50-Tage-Linie wäre charttechnisch ein Verkaufssignal.
Rein charttechnisch könnte es für die Bayer-Aktie demnächt bis in den Bereich der 53 Euro Marke (Schließung des Gaps) gehen. Fundamental dürften allerdings die übergeordneten Belastungsfaktoren, die ungelösten Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA sowie die schwächelnde Agrar-Sparte, einen nennenswerten Kursanstieg verhindern. Die Aktie ist kein Kauf.