Die Bayer-Aktie zählt im heutigen Handel zu den Top-Gewinnern im DAX. Denn in den USA gibt es positive Signale zum umstrittenen Totalherbizid Glyphosat. Die US-Umweltbehörde EPA stuft den Wirkstoff weiter als nicht krebserregend ein – doch die Risiken, die von den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten ausgehen, bleiben weiter hoch.
Steigende Anzahl an Klagen
Bayer muss sich inzwischen mit mehr als 13.400 Klagen im Zusammenhang mit potenziellen Krebsrisiken durch Glyphosat auseinandersetzen. Die US-Umweltbehörde EPA hingegen bleibt bei der Einschätzung, dass das Totalherbizid nicht krebserregend ist. "Die EPA hat keine Risiken für die öffentliche Gesundheit durch die derzeit registrierte Verwendung von Glyphosat festgestellt", so Andrew Wheeler, Leiter der amerikanischen Umweltschutzbehörde.
Positives Signal
Dass die EPA an der Einschätzung zu Glyphosat festhält, ist klar positiv für Bayer zu werten. Dennoch verloren die Leverkusener die ersten beiden Glyphosat-Prozesse, die finanziellen Risiken sind nach wie vor unkalkulierbar.
Hinzu kommt der enorme Vertrauensverlust, der zwischen den Aktionären und dem Management durch den Aktienkursverfall (resultierendend aus der Übernahme von Monsanto und den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten) entstanden ist. Auf der Hauptversammlung wurde Bayer-CEO Werner Baumann nicht entlastet, erhält jedoch weiter Rückendeckung vom Aufsichtsrat.
Trotz der positiven Meldung von der EPA bleibt die Lage bei Bayer angespannt. Denn die finanziellen Risiken durch die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten sind nach wie vor nicht abschätzbar. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: Long-Positionen vorerst weiter meiden!