Bayer-Chef Werner Baumann erhält auch nach der historischen Schlappe Rückendeckung von seinem Aufsichtsrat. "Wir nehmen das Abstimmungsergebnis der Hauptversammlung sehr ernst", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Wenning. Gleichzeitig stehe der Bayer-Aufsichtsrat geschlossen hinter dem Vorstand, heißt es ist in einer Pressemitteilung. Doch das Vertrauen der Aktionäre schwindet.
Historische Schlappe
Auf der Bayer-Hauptversammlung wurde allen Tagesordnungspunkten zugestimmt, außer der Entlastung des Vorstandsvorsitzenden Baumann. Mit einem Ergebnis von 44,5 Prozent des anwesenden Grundkapitals verpassten die Aktionäre Baumann und dem Unternehmen einen Denkzettel. Damit ist das Vertrauen seitens der Aktionäre entzogen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Wenning hat indes Baumann weiter sein Vertrauen ausgesprochen. Doch die kritischen Stimmen nach der turbulenten Hauptversammlung nehmen zu. Grünen-Politiker Anton Hofreiter sagte laut der Funke Mediengruppe: „Es wäre das Beste, wenn der Vorstand den Weg für einen Neuanfang frei machen würde.“
Unter Druck
Der Druck auf den Vorstandsvorsitzenden Werner Baumann bleibt hoch. Angesichts der weiter steigenden Glyphosat-Klagen in den USA und die unvorhersehbaren Folgen aus den damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten ist eine charttechnische Trendwende bei der Bayer-Aktie vorerst nicht in Sicht.
Chartbild ohnehin angeschlagen
Durch den heutigen Dividendenabschlag von 2,80 Euro ist die Aktie wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 60,00 Euro gerutscht. DER AKTIONÄR hält weiter an seiner Einschätzung fest: Anleger sollten vorerst weiter einen Bogen um Long-Positionen machen.