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26.03.2019 Börsen. Briefing.

Bayer-Aktie: Fatales Signal

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Bayer

Bayer hat einen wichtigen Rechtsstreit durch einen Vergleich beigelegt und damit Unsicherheiten rausgenommen. Die Aktie des Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzerns verliert dennoch auch am Dienstag massiv an Wert, setzt damit ihre Talfahrt mit immer höherer Geschwindigkeit fort. Zwei Punkte dürften den Ausschlag dafür geben. 

Die sich beschleunigende Talfahrt der Bayer-Aktie lässt Anlegern kaum Zeit zum Durchatmen. Auch an diesem Dienstag setzen die Aktien ihren Rutsch fort, notieren auf dem tiefsten Niveau seit Juli 2012. Allein heute verliert das DAX-Papier knapp drei Prozent an Wert, ist keine 56 Euro mehr wert. Und das, obwohl am Montagnachmittag bekannt geworden war, dass sich die Leverkusener in den USA mit den Klägern wegen möglicher Gesundheitsschäden durch den Blutgerinnungshemmer Xarelto auf einen Vergleich geeinigt haben.

Analyst Peter Verdult von der Citigroup sieht Parallelen zu den aktuellen Rechtsstreitigkeiten über den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup.

Wie bei Xarelto sehe sich der Konzern auch hier im Recht und halte die Klagen für haltlos, zahle aber letztlich, so der Experte. Basierend auf der Vergleichssumme von 775 Millionen Dollar koste jeder Streitfall im Schnitt 30.000 Dollar.

Trotz des Vergleichs ist Bayer weiter überzeugt, dass die Klagen jeglicher Grundlage entbehrten, betonte der Konzern. Der Vergleich bedeute deshalb auch nicht die Anerkennung einer entsprechenden Rechtspflicht. Alle sechs bisher verhandelten Verfahren seien zugunsten von Bayer und Janssen ausgegangen. Doch ermögliche der Vergleich, Ablenkungen und hohe Kosten zu vermeiden, die durch einen Fortgang der Rechtsstreitigkeiten entstehen würden.

Im Falle des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup stehen derweil – Stand Ende Januar – Klagen von rund 11.200 Klägern im Raum. Und anders als bei Xarelto musste der mittlerweile zu den Leverkusenern gehörende US-Saatgutanbieter Monsanto hier schon Schlappen vor Gericht einstecken.

Der jetzt vereinbarte Vergleich in der Causa Xarelto kann daher auch als fatales Signal gewertet werden: Der Konzern vergleicht sich in einem Fall, in dem er vor Gericht alle Verfahren gewonnen hat. Auf der anderen Seite lässt er die Roundup-Verfahren weiterlaufen, obwohl er hier bereits zwei empfindliche Niederlagen hat einstecken müssen.

Das ist ein Grund für den Kursverfall heute. Der andere: Die Aktie ist mit dem Unterschreiten des Dezember-Tiefs auf den tiefsten Stand seit Juli 2012 gefallen. Durch die Unterschreitung der letzten Unterstützung wurde ein Verkaufssignal erzeugt.

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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)

Mit Material von dpa-AFX

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