Die Bayer-Aktie kann sich weiter vom Mehrjahrestief bei 54,48 Euro lösen und wieder in Richtung 60,00 Euro vorstoßen. Doch die Unsicherheit wegen der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA treibt die Investoren weiter um. Die Kosten, die dadurch für Bayer entstehen, sind nach wie vor nicht absehbar, auch die DZ Bank mahnt zur Vorsicht.
In einem Update belässt DZ-Bank-Analyst Peter Spengler die DAX-Papiere auf "Halten" mit einem fairen Wert von 62,00 Euro. Er habe keine negativen Belastungen für das Pharma-Produktportfolio von Bayer hinsichtlich der Konkurrenz sogenannter Biosimilar-Produkte festgestellt. Gegenwärtig werde die Bayer-Aktie vor allem von dem Rechtsstreit um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat beeinflusst.
Das unkalkulierbare Risiko durch die Glyphosat-Klagen in den USA überschattet derzeit alles. Denn die Bilanz ist ohnehin durch die Monsanto-Transaktion angezählt, die Nettofinanzverschuldung ist durch die Übernahme massiv gestiegen.
Quelle: Bayer
Und wie schaut es mit Rückstellungen für mögliche Schadensersatzzahlungen in Milliardenhöhe aus? Auf die Frage, ob es nun für Bayer an der Zeit beziehungsweise angesagt wäre, Rückstellungen für Prozessrisiken zu bilden, antwortete der Konzern gegenüber DER AKTIONÄR: "Unverändert haben wir ausschließlich Rückstellungen für Verteidigungskosten gebildet. Bei Verfahrenskomplexen wie diesem kann es Jahre dauern, bis endgültige Urteile ergehen und die einzelnen Verfahren abgeschlossen sind. Wir befinden uns derzeit noch in der frühen Phase und es liegen noch keine rechtskräftigen Urteile vor."
Technische Erholung ja, für Trendwende zu früh
Die Bayer-Aktie setzt zu einer charttechnischen Erholung an. Mit einer Trendwende ist aber nicht zu rechnen, solange der Konzern in Sachen Glyphosat nicht die Risiken minimieren oder beseitigen kann. Anleger sollten vorerst weitere Details dazu abwarten und an der Seitenlinie bleiben.