Die Aktie des Leverkusener Bayer-Konzerns kommt weiter nicht recht vom Fleck, igelt sich auf niedrigem Niveau ein. Unterdessen zeichnen Beobachter ein zunehmend interessantes Bild. Doch selbst optimistische Kommentare scheinen den Titel derzeit nicht aus dem Winterschlaf wecken zu können. Auch ein heute öffentlich gewordener verpufft scheinbar wirkungslos.
Wird Bayer zerschlagen beziehungsweise spaltet sich der Konzern endlich auf? Diese Frage treibt Marktteilnehmer spätestens seit den jüngsten Rückschlägen täglich um. Die Aktie des Leverkusener Unternehmens, das sich mit der Übernahme des US-Wettbewerbers Monsanto vor Jahren ein enormes Glyphosat-Problem aufgeladen hat, war Ende des vergangenen Jahres massiv eingebrochen. Seitdem wird verstärkt spekuliert über eine Aufspaltung der einzelnen Bereiche.
Verkauf der Consumer Health-Sparte "wahrscheinlicher"
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat das Kursziel für Bayer von 50 auf 51 Euro angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Analyst Gunther Zechmann hält es in einer am Donnerstag vorliegenden Studie mit Blick auf den Kapitalmarkttag des Konzerns Anfang März für eher unwahrscheinlich, dass eine Abspaltung der Agrarsparte angekündigt wird. Der Grund seien die Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen finanziellen Belastungen für die Sparte durch die zahlreichen US-Rechtsfälle rund um Glyphosat und PCB. Wahrscheinlicher erscheine ein Verkauf der Sparte Consumer Health rund um rezeptfreie Medikamente.
Das Kursziel von Bernstein Research misst dem Titel ein Potenzial von rund 57 Prozent zu. Doch nicht einmal dieses für einen DAX-Titel durchaus als ungewöhnlich hoch anzusehende Potenzial lockt Anleger derzeit in die Aktie. Das mag auch daran liegen, dass der Konzern selbst zuletzt Aufspaltungsplänen gegenüber eher skeptisch aufgetreten ist. Damit bleibt es weiterhin bei der Einschätzung des AKTIONÄR: Sowohl charttechnisch als auch fundamental fehlen bei Bayer derzeit die Impulse. Anleger bleiben vorerst weiter an der Seitenlinie und warten weitere Details zur zukünftigen Unternehmensstrategie ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.