Noch immer leiden die Kurse der Chemiekonzerne BASF und Lanxess darunter, dass die Weltwirtschaft nicht in Fahrt kommt. Ein Schlüssel hierfür wäre eine stärkere chinesische Volkswirtschaft. Und dafür gibt es nun weitere Hinweise. So ist die Stimmung in Chinas verarbeitendem Gewerbe einer Umfrage zufolge so gut wie seit drei Jahren nicht mehr.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des chinesischen Wirtschaftsmediums "Caixin" für den Sektor ergab im Juni 51,8 Punkte und lag damit so hoch wie seit Mai 2021 nicht mehr, wie "Caixin" mitteilt. Werte über 50 Punkten signalisieren eine Ausweitung der Aktivität, darunter einen Rückgang.
Am Sonntag hatte Chinas Statistikamt in seinem offiziellen PMI - ein wichtiger Frühindikator etwa für Analysten - für das verarbeitende Gewerbe einen Wert von 49,5 Punkten veröffentlicht und damit den zweiten Monat in Folge einen Rückgang ermittelt. Beide Indizes signalisierten damit unterschiedliche Trends im selben Sektor. Grund dafür ist, dass das Statistikamt für seinen Index eher Einkaufsmanager großer und staatlicher Unternehmen befragt. Im PMI von "Caixin" sind dagegen auch kleinere Privatfirmen vertreten oder solche, die exportorientierter sind.
Laut "Caixin" macht das verarbeitende Gewerbe 27 Prozent der chinesischen Wirtschaftsleistung aus, die durch eine Immobilienkrise und schwachen Konsum unter Druck steht. Wegen wachsender Nachfrage im Inland und steigender Exporte verbesserte sich das Gewerbe im Juni, sagt Experte Wang Zhe laut "Caixin". Allerdings machen sich die befragten Manager demnach über den wirtschaftlichen Abwärtsdruck und den intensiven Wettbewerb auf dem Markt Sorgen.
Die heutige Meldung aus China ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Talsohle durchschritten ist und es allmählich bergauf geht. Daher können Mutige bei den beiden im historischen Vergleich sehr günstig bewerteten Chemieaktien weiterhin zugreifen. Dabei sollten die Positionen mit Stoppkursen bei 39,00 Euro (BASF) beziehungsweise bei 19,50 Euro (Lanxess) nach unten abgesichert werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX