Die Aktien der beiden Chemieriesen BASF und Covestro präsentieren sich zum Auftakt in die neue Handelswoche relativ robust. Zwar geben die beiden Titel etwas nach, die Verluste sind aber niedriger als beim DAX. Auch eine eher negative Studie aus dem Hause UBS stellt bislang keine sonderlich große Belastung dar.
So hat die Schweizer Großbank etwa die Einstufung für die Anteilscheine von BASF auf "Sell" belassen. Den fairen Wert bezifferte Analyst Geoff Haire auf lediglich 40,00 Euro. Haire befasste sich im Rahmen seiner jüngsten Studie zur Chemiebranche mit der Frage, ob die zuletzt deutlich gestiegenen Ölpreise in den kommenden Wochen und Monaten auch die Preise für verschiedene Grundchemikalien nach oben hieven werden. Seiner Ansicht nach dürfte dies Stand jetzt wohl eher nicht der Fall zu sein. So gibt es derzeit im Vergleich zum Ölpreis bei Ethylen, Acrylsäure sowie dem Schaumstoffvorprodukt TDI aktuell das größte Preisminus. Er räumte allerdings ein, dass diese für die Chemiehersteller negative Entwicklung zumindest teilweise wieder durch einen Zuwachs der Preise beim Schaumstoffvorprodukt MDI ausgeglichen werden könnte.
Die Anteilscheine von Covestro stuft Haire indes weiterhin mit "Neutral" ein. Das Kursziel lautet wie bei BASF 40,00 Euro was ebenfalls deutlich unter dem aktuellen Kursniveau liegt. Indes gibt es bei Covestro keinerlei Neuigkeiten bezüglich der derzeit laufenden Gespräche über eine mögliche Übernahme durch den Ölriesen Abu Dhabi National Oil Corporation (Adnoc), der durch die Akquisition gerne sein Chemiegeschäft in Europa ausbauen möchte.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Das Marktumfeld für BASF und Covestro bleibt aktuell trüb. Doch zeigt der Übernahmepreis für Covestro, der weit über dem Kurs vor dem Aufkommen der ersten Meldungen lag, wie günstig die Bewertung der Chemiekonzerne auf lange Sicht betrachtet ist. Wer die Anteile von Covestro und BASF im Depot hat, kann daher weiterhin an Bord bleiben. Stoppkurse bei 36,00 Euro (BASF) beziehungsweise 40,00 Euro (Covestro) sichern nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.