Eine sinkende weltwirtschaftliche Dynamik, Unsicherheiten durch Handelskonflikte oder Brexit und Herausforderungen für Chemiehersteller, nachhaltiger zu arbeiten: Der Job der Vorstände von BASF, Covestro & Co ist derzeit sehr schwierig – und könnte laut Covestro-CEO Markus Steilemann 2020 noch schwieriger werden.
So erklärte Steilemann im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass das gesamte Umfeld „für uns und die gesamte Chemieindustrie“ im laufenden Jahr schwieriger wird. Er erklärte zudem: „Mir fehlt kurzfristig die Wachstumsfantasie für unsere Abnehmerbranchen. Zusätzlich leiden wir bei einigen Produkten unter Überkapazitäten, wodurch die Preise unter Druck geraten.“ Das komplette Interview finden Sie hier.
Da BASF in einigen weniger konjunkturabhängigen Bereichen besser aufgestellt ist als Covestro, könnte 2020 für den Marktführer zwar etwas besser laufen, dennoch dürfte das laufende Jahr auch für den anderen Chemieriesen im DAX eine große Herausforderung darstellen.
BASF-Gewinn dürfte 2020 dennoch steigen
Dementsprechend gehen die Analysten derzeit davon aus, dass der bereinigte Nettogewinn von 3,86 auf 4,40 Euro je Aktie gesteigert werden kann. Für das kommende Jahr wird mit 4,91 Euro pro Anteilschein gerechnet – auch damit würde man aber noch deutlich unter dem 2018 erzielten Ergebnis von 5,87 Euro liegen.
Bei Covestro wird aktuell für 2020 ein Zuwachs von 3,00 auf 3,08 Euro je Aktie erwartet. Zum Vergleich: 2018 waren es – auch dank weitaus höherer TDI-Preise – noch 9,46 Euro.
Die Aussagen des Covestro-CEOs belegen einmal mehr, dass das Marktumfeld für Chemiehersteller rau bleibt. Dividendenjäger, die bereits bei BASF engagiert sind, können dabeibleiben (Stopp: 54,50 Euro). Ein Kauf der Covestro-Papiere drängt sich indes weiterhin nicht auf. Zur Verringerung der Abhängigkeit vom Autosektor ist das Unternehmen derzeit weiterhin auf der Suche nach potenziellen Übernahmekandidaten.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BASF.