Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer und der Chemieriese BASF haben die in einer Studie geäußerten Vorwürfe zu Doppelstandards im Handel mit Pestiziden zurückgewiesen. "Allein die Tatsache, dass ein Pflanzenschutzmittel nicht in der EU zugelassen ist, sagt nichts über seine Sicherheit aus und stellt mitnichten einen Doppelstandard dar", sagte ein Sprecher von Bayer in Leverkusen am Donnerstag auf Anfrage. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" über die Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Kirchenhilfswerk Misereor und anderer Organisationen berichtet.
Bei BASF hieß es auf Anfrage: "Alle Pflanzenschutzprodukte von BASF werden sehr ausführlich getestet und können sicher unter örtlichen landwirtschaftlichen Bedingungen verwendet werden, wenn sie gemäß den Angaben auf dem Etikett angewendet werden." Sie würden von den Behörden bewertet und genehmigt anhand der in den jeweiligen Ländern geltenden amtlichen Genehmigungsverfahren, bevor sie verkauft werden, teilte der Ludwigshafener Konzern mit.
In der Studie geht es darum, dass Bayer und auch BASF in Staaten wie Südafrika und Brasilien Pestizide vertreiben, die EU-Standards nicht genügen – also die in der EU nicht zugelassen sind oder deren Zulassung aufgrund von Sicherheitsbedenken zurückgezogen wurden. Die Studienautoren bezeichnen dies als "Doppelstandards" und werfen den Unternehmen vor, im globalen Süden "hochgefährliche Pestizide" zu vermarkten, "die in der EU gar nicht im Umlauf sein dürfen".
Die Aktie von Bayer zeigt sich derzeit an der Börse sehr robust. Die nächste Hürde, die es nachhaltig zu überwinden gilt, die die 60-Euro-Marke. Investierte Anleger bleiben an Bord und setzen weiter auf die Comeback-Rallye. Bei BASF sollten Anleger hingegen weiter abwarten. Das Umfeld für die Chemiebranche ist weiterhin sehr schwierig.
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(Mit Material von dpa-AFX)