In einem ohnehin freundlichen Marktumfeld konnten die Anteilscheine von BASF zuletzt deutlich Boden gut machen. Dabei half auch die aufkeimende Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Krieges sowie die Fortschritte beim Konzernumbau (diesbezüglich gab es gestern Neuigkeiten). Doch mittlerweile sieht die Privatbank Berenberg den jüngsten Lauf allmählich enden.
Deren Analyst Sebastian Bray hat in seiner heute veröffentlichten Studie das Kursziel für die DAX-Titel zwar von 50,00 auf 52,00 Euro erhöht, stuft die Dividendenpapiere nun aber nur noch mit "Hold" ein. Zuvor hatte er noch zum Kauf geraten. Er räumte ein, dass ein möglicher Frieden in der Ukraine zu sinkenden Gaspreisen führen könnte. Doch dieses Szenario ist seiner Ansicht nach durch die Rally der letzten Handelswochen bereits weitgehend eingepreist. Zudem sei es nicht sicher, dass das Preisniveau bei den europäischen Gaspreisen auf das Niveau vor Kriegsbeginn fallen werde. Darüber hinaus bleibt für ihn das anhaltend schleppende Wachstum im wichtigen chinesischen Markt das größte Hindernis für höhere Kurse bei BASF.
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat sich hingegen etwas zuversichtlicher gezeigt. So lautet deren Anlagevotum unverändert "Outperform". Den fairen Wert sieht Analyst Peter Clark erst bei 60,00 Euro erreicht. In seiner nach der Bekanntgabe des Verkaufs des brasilianischen Geschäfts mit Gebäudeanstrichmitteln veröffentlichten Studie betonte er, dass für den Markt diese Transaktion selbst gar nicht so wichtig gewesen sei. So zeige aber die gleichzeitige Mitteilung des DAX-Konzerns, dass man weiter die Trennung von den verbleibenden Coatings-Aktivitäten anstrebe, die Entschlossenheit des neuen CEO Markus Kamieth beim Konzernumbau.
BASF ist breit sowie strategisch sinnvoll aufgestellt und verfügt daher über mittel- bis langfristig gute Perspektiven. Zudem ist der DAX-Titel im historischen Vergleich relativ günstig bewertet und lockt nach wie vor mit einer attraktiven Dividende. Zudem wäre rein charttechnisch betrachtet der Weg nach oben weiterhin frei. Der Stoppkurs kann nun auf 39,00 Euro nachgezogen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.