Der Spezialchemiekonzern Evonik wird trotz der sich eintrübenden Konjunkturperspektiven etwas zuversichtlicher für das laufende Jahr. Zuletzt äußerte sich auch die Deutsche Bank zuversichtlich und bestätigte ihre Kaufempfehlung für die Aktie. Aus charttechnischer Sicht wäre jetzt der Sprung über das Juli-Hoch wichtig.
Nach einem guten ersten Halbjahr und selbst unter der Annahme einer allmählichen Konjunkturabschwächung in der zweiten Jahreshälfte halten wir das obere Ende des Jahreszieles eines bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) von 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro für gut erreichbar, sagte Finanzchefin Ute Wolf laut Mitteilung vom Dienstag. Das wäre dann in etwa so viel, wie Analysten aktuell bereits erwarten. Auch auf die Umsatzentwicklung schaut sie optimistischer als bislang.
Im zweiten Quartal profitierten die Essener derweil noch von der Nachfrage etwa nach Tierfuttereiweiß, aus der Gesundheitsbranche und nach Produkten auf Ölbasis. Gestiegene Rohstoff- und Logistikkosten wurde, so weit möglich, an die Kunden weitergereicht. Zudem lieferte der schwache Euro Rückenwind. Bei einem Umsatzwachstum um fast ein Drittel auf 4,77 Milliarden Euro stieg das bereinigte operative Ergebnis um 12 Prozent auf 728 Millionen Euro. Unter dem Strich entfiel auf die Anteilseigner ein Gewinn von 297 Millionen Euro, nach 218 Millionen vor einem Jahr.
Deutsche Bank Research hat die Einstufung für Evonik zuletzt auf "Buy" mit einem Kursziel von 36 Euro bestätigt. Die Ankündigung des Chemiekonzerns, die jüngste Abhängigkeit von Gas zu verringern, sei eindeutig positiv, schrieb Analyst Tim Jones in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Das Unternehmen sollte gut durch die konjunkturellen Risiken und Schwankungen steuern.
Die Aktie von Evonik ist vor Kurzem unter den Stopp des AKTIONÄR gerutscht und wurde verkauft. Zuletzt konnte sich das Papier aber stabilisieren. Dabei gelang auch die Rückeroberung der 38-Tage-Linie. Ein weiteres positives Signal würde der Sprung über das Juli-Hoch bei 21,16 Euro bringen.
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