Zahlreiche Privatanleger, welche die Aktie des Chemieriesen BASF im Depot haben, setzen auf den DAX-Titel vor allem wegen der stetig steigenden Dividende. Die Rendite liegt aktuell bei stattlichen 5,3 Prozent. Heute dürften sich einige Anleger die Frage stellen, ob sich noch kurzfristig der Kauf der Aktie eines Rivalen lohnt.
Denn heute findet die Hauptversammlung von Evonik statt. Der Spezialchemiekonzern will 1,15 Euro je Aktie ausschütten, woraus sich ausgehend vom aktuellen Kursniveau (25,30 Euro) eine ordentliche Rendite von 4,5 Prozent errechnet.
Um in den Genuss der Dividenden zu kommen, müssen Anleger die Evonik-Aktie also heute noch vor Handelsschluss einsammeln. Doch lohnt sich das?
Kurzfristig immer riskant
Grundsätzlich müssen Anleger wisse, dass die Evonik-Aktie zum morgigen Handelsstart zunächst mit einem Dividendenabschlag im Höhe der ausgeschütteten 1,15 Euro notiert. Dementsprechend wäre der Kauf heute quasi ein Nullsummenspiel. Oftmals wird ein Teil des Dividendenabschlags zwar schon am selben Handelstag wieder aufgeholt, dennoch ist die Rendite meist überschaubar.
Zudem könnte sich das aktuell noch relativ solide Chartbild durch den morgigen Dividendenabschlag wieder eintrüben. Ein Einstieg drängt sich daher aktuell noch nicht auf.
Daher stellt sich eher die Frage, ob es Sinn macht, mit der Evonik-Aktie eine Langfristig-Spekulation zu beginnen.
Kein Grund zur Eile
Und auch hier ist eher Zurückhaltung angebracht. Evonik ist zwar stark aufgestellt und die Bewertung relativ günstig. Doch wie sämtliche Chemiekonzerne leidet der MDAX-Titel unter der Nervosität an den Märkten bezüglich des Handelsstreits und auch einfach unter der schwächeren Konjunktur. Wie bei BASF oder Covestro dürfte auch Evoniks Gewinn 2019 und 2020 unter dem 2018er-Niveau liegen.
Die aktuelle Einschätzung zur BASF-Aktie finden Sie hier.