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03.02.2016 ‧ Werner Sperber

BASF: Die Branche ist im Umbruch

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BASF ist der weltgrößte Chemiekonzern. Das könnte bald Geschichte sein – womöglich auch deswegen sinkt der Aktienkurs des deutschen Konzerns. Im Vergleich zum Branchenindex Stoxx Europe 600 Chemicals ist BASF allerdings seit März 2009 einschließlich der Dividenden noch immer 56 Prozent vorne.

BASF beziehungsweise die Öl- und Gas-Tochterfirma Wintershall leidet unter dem gesunkenen Ölpreis. Obwohl die Nachfrage nach dem wichtigsten Rohstoff der Wirtschaft weiter steigt, fürchten Analysten eine sinkende weltweite Wirtschaftsleistung. Ein solcher Abschwung drückt die Kurse in der frühzyklischen Chemiebranche ebenfalls. Zudem könnte BASF den Bonus als größtes Chemie-Unternehmen der Welt verlieren. Schließlich ist die Branche im Umbruch. Der zusammengeschlossene Konzern Dow Chemical/DuPont und die nun angestrebte Übernahme von Syngenta durch den chinesischen Staatsbetrieb ChemChina machen deutlich: Die Großen wollen noch größer werden und BASF steht alleine da.

Öl belastet, die Dividende lockt
Peter Spengler, Analyst der DZ Bank, beschäftigt sich dagegen mit den Zahlen von BASF. Damit hat der Konzern die Schätzungen von Spengler verfehlt. Auch wegen des gesunkenen Ölpreises hat er seine Gewinnschätzungen deutlich reduziert. Zudem rät er nicht mehr zum "Kaufen", sondern nur mehr zum "Halten" der Aktie und verringerte auch seine Einschätzung für den "fairen Wert" von 80 auf 57 Euro.

Paul Walsh, Analyst der US-Bank Morgan Stanley, geht zwar auch von deutlich weniger Gewinn in diesem und im nächsten Jahr aus. Allerdings verweist er auf die gute Dividendenrendite. Die Notierung sollte einen Boden gefunden haben. Walsh stuft die Aktie deshalb weiter mit "Gleichgewichten" ein, senkte jedoch sein Kursziel von 74 auf 68 Euro.

Günstige Qualität, aber…
DER AKTIONÄR bleibt dabei: BASF ist ein Qualitätsunternehmen und derzeit günstig bewertet. Die Ängste rund um den Ölpreis sowie das angeschlagene Chartbild sprechen derzeit jedoch gegen einen Einstieg. Den sollten Anleger erst ins Auge fassen, wenn sich klar ein charttechnischer Boden gebildet hat. Investierte sollten den Stoppkurs bei 58,50 Euro beachten. 

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