Die Aktie des Chemiekonzerns zählte am Dienstag zu den größten Gewinnern im DAX. Zwar gab sich BASF bei Vorlage des Q3-Berichts etwas vorsichtiger für das Gesamtjahr, doch wusste das Unternehmen mit dem freien Barmittelzufluss zu überzeugen. Die Mehrheit der Analysten sehen deshalb beim DAX-Konzern noch Aufholpotenzial.
Zwar erlitt der Chemiekonzern wegen seiner Öl- und Gastochter Wintershall einen Quartalsverlust und wurde für 2023 ein wenig vorsichtiger. Doch selbst die angepasste Prognose sei ein offenes Geheimnis gewesen, sagte ein Händler.
Positiv äußerte sich auch Analyst Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan, der sein Kursziel von 58 Euro bekräftigt hat. Der Free Cashflow sei im Q3 stark gewesen und liege zehn Prozent über seiner Prognose. Die Quartalsergebnisse selbst deckten sich mit den zuvor deutlich reduzierten Markterwartungen und überraschten daher nicht.
Für Analyst Peter Spengler von der DZ Bank gibt es nach dem Quartalsbericht keinen Anpassungsbedarf beim Konsens. Er sehe auch keine negativen Auswirkungen auf die Aktienstory von BASF, "da die Situation zum zweiten Quartal 2023 aufgrund der makroökonomischen Umstände unverändert ist."
Analystin Virginie Boucher-Ferte von der Deutschen Bank hat ihre Schätzungen nach den Zahlen angepasst und das Kursziel von 56 auf 54 Euro gesenkt. Insgesamt reduzierte sie ihre Prognosen für das operative Ergebnis (EBIT) der Jahre 2023 bis 2025 um fünf bis zwölf Prozent, beließ aber die Einstufung auf "Buy".
Die Schweizer Großbank UBS hingegen bleibt für BASF bei "Sell", das Kursziel lautet auf 37 Euro. Das operative Ergebnis vor Sonderfaktoren liegt jedoch um fünf Prozent über der Konsensschätzung, schrieb Analyst Samuel Perry in einer ersten Einschätzung.
Die Zahlen des Chemiekonzerns sind nicht so schlimm ausgefallen wie erwartet. Sollten weitere Hiobsbotschaften ausbleiben, könnte sich der Kurs vom aktuellen Niveau aus zunächst einmal in Richtung 48 Euro erholen. Der Stoppkurs sollte bei 36 Euro platziert werden.
(mit Material von dpa-AFX)
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