Der Chemiekonzern BASF hat am Dienstagmorgen seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Umsatz und operatives Ergebnis gingen im Berichtszeitraum deutlich zurück. Unter dem Strich machte der DAX-Konzern wegen seiner Öl- und Gastochter Wintershall sogar einen Verlust. Für das Gesamtjahr wird BASF derweil etwas vorsichtiger.
Der Umsatz lag im dritten Quartal mit 15,7 Milliarden Euro gut 28 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Erwartet wurden im Vorfeld 1,6 Milliarden Euro. Deutlich niedrigere Preise, vor allem in den Segmenten Materials, Chemicals und Surface Technologies, waren ausschlaggebend für den Rückgang, so der Konzern. Zusätzlich belasteten deutlich geringere Mengen in allen Segmenten die Umsatzentwicklung. „Die Absatzmengen waren in allen Kundenindustrien deutlich niedriger als im Vorjahresquartal – mit einer Ausnahme: der Automobilbranche“, so der BASF-Vorstandsvorsitzende Dr. Martin Brudermüller.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen ging um 57,3 Prozent auf 575 Millionen Euro zurück. Die Prognosen lagen hier im Vorfeld bei 601 Millionen Euro. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Verlust von 249 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte BASF noch einen Gewinn von 909 Millionen Euro erzielt.
Für das Gesamtjahr wird der Konzern vorsichtiger: „Inzwischen erwarten wir für das Gesamtjahr einen Umsatz und ein Ebit vor Sondereinflüssen am unteren Ende der jeweiligen Bandbreiten", so Brudermüller. Bei einer ausbleibenden Stabilisierung der Chemieproduktion ergeben sich Risiken aus einem weiteren Mengenrückgang und einer stärkeren Preisreduktion als erwartet. Die Bandbreiten liegen beim Umsatz zwischen 73 Milliarden Euro und 76 Milliarden Euro und beim EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 4,0 Milliarden Euro und 4,4 Milliarden Euro.
Im Vorfeld der Zahlen wurden kritische Stimmen bereits lauter. Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung nicht überraschend. In den vergangenen Wochen stand das Papier von BASF bereits deutlich unter Druck. Die Bewertung ist mittlerweile günstig und auch die Dividendenrendite attraktiv. Neueinsteiger warten jedoch eine klare Aufhellung der Lage ab. Wer die Aktie bereits im Depot hat, bleibt dabei, sicherst sich aber weiterhin mit einem Stopp bei 36,00 Euro nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.