Die Geschäfte für BASF laufen derzeit wieder rund. Dabei profitiert der Chemiekonzern von höheren Mengen und Preisen. Für 2021 zeigen sich die Ludwigshafener immer zuversichtlicher und erhöhten zuletzt erneut die Jahresziele. Noch vor einem Jahr konnte BASF wegen des coronabedingten Einbruchs im zweiten und dritten Quartal beim Ergebnis nicht annähernd den Vorjahreswert erreichen.
Für 2021 erwartet BASF einen Umsatz von 74 bis 77 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Steuern, Zinsen und Sondereinflüssen (Ebit) soll 7,0 bis 7,5 Milliarden Euro erreichen. Mit diesen Zielen peilt BASF eine deutliche Steigerung über das Vorkrisenniveau hinaus an und bestenfalls sogar den höchsten Umsatz in der Firmengeschichte. Im Krisenjahr 2020 hatte BASF ein bereinigtes Ebit von knapp 3,6 Milliarden bei Erlösen von rund 59 Milliarden erwirtschaftet.
Bei der Prognose geht das Management davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte coronabedingt keine größeren wirtschaftlichen Einschränkungen geben wird. Im Zuge der Pandemie hatte auch BASF deutliche Abstriche machen müssen und den Sparkurs verschärft. Dazu gehört auch der Abbau von Arbeitsplätzen. Zuletzt beschäftigte BASF nach eigenen Angaben knapp 108 000 Mitarbeiter und damit fast 10 000 weniger als Ende Juni 2020.
Energiepreise und Wintershall Dea im Fokus
Derweil bereiten der Branche in Deutschland gestiegene Energiepreise wachsende Sorgen. "Der Preisschock für Gas in Kombination mit den ohnehin höchsten Strompreisen in Europa und der Welt entwickelt sich zu einem gravierenden Kostenproblem für energieintensive Unternehmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit am Produktionsstandort Deutschland", mahnte der Verband der Chemischen Industrie jüngst. "Hier eine Lösung zu finden, wird eine wichtige Aufgabe der neuen Bundesregierung sein."
Im Fokus steht weiter die BASF-Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea - unter anderem wegen ihrer finanziellen Beteiligung an der umstrittenen Ostsee-Gas-Pipeline Nord Stream 2. Nach jahrelangem Streit um die Pipeline haben Deutschland und die USA erst vor kurzem eine Einigung gefunden. Eigentlich wollte Brudermüller die ehemalige Öl-und-Gas-Tochter, an der BASF noch rund 70 Prozent hält, schon im zweiten Halbjahr 2020 an die Börse bringen. BASF hatte den Gang aufs Parkett aber erst jüngst erneut verschoben.
China wächst weiter
Mit deutlichen Zuwächsen rechnet BASF in den kommenden Jahren in China. Alleine der neue Produktionsstandort in Südchina soll 2030 vier bis fünf Milliarden Euro zum Umsatz beitragen, sagte Brudermüller im September. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro betragen. Insgesamt will der Konzern acht bis zehn Milliarden Euro in den neuen Standort Zhanjiang in der Provinz Guangdong investieren. China ist nach Einschätzung Brudermüllers der Hauptwachstumstreiber für die weltweite Chemieproduktion. Bis 2030 sollten rund zwei Drittel des Wachstums aus der Region China kommen.
Die Aussichten für den DAX-Konzern bleiben gut. Anleger können bei der Dividendenperle weiterhin zugreifen. Der Stoppkurs sollte bei 58,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX