Obwohl sich die Aussichten für die lange Zeit gebeutelte Chemieindustrie aufhellen, geht es mit den Kursen von BASF oder zuletzt auch vor allem Lanxess deutlich bergab. Lediglich die von der Übernahmefantasie beflügelten Papiere von Covestro konnten zuletzt zulegen. Die Investmentbank Stifel sieht bei einigen Chemietiteln daher reichlich Luft nach oben.
2024 dürfte die Chemieindustrie in puncto Nachfrage und Gewinne einen positiven Wendepunkt erreichen und 2025 sollten dann viele Unternehmen wieder eine gute Gewinndynamik aufweisen, schrieben die Analysten Andreas Heine und Isha Sharma in einer am Freitag vorliegenden Branchenstudie. Großes Erholungspotenzial hat etwa der Aktienkurs von Lanxess. Neben einer Gewinnerholung profitiert man von höheren Werten des Nicht-Kernbereichs und einer Verbesserung der Finanzkraft. Vorsichtiger schauen die Experten indes auf Hersteller von Grundchemikalien. Die Märkte seien mit diesen, in großem Maßstab herstellten Ausgangschemikalien für viele Industrieprodukte überversorgt und eine Gewinnmargenerholung brauche wohl Zeit.
Die beiden Experten empfehlen den Kauf der Papiere von BASF und Lanxess. Bei den Anteilen des weltgrößten Chemieproduzenten beziffern sie den fairen Wert auf 59,00 Euro. Das Kursziel für die Lanxess-Titel beträgt nun 31,00 Euro (zuvor 28,00 Euro), was knapp 40 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt. Dementsprechend klettert der MDAX-Wert heute deutlich.
Kein Potenzial sehen Heine und Sharma hingegen für Covestro. Das Anlagevotum wurde hier mit "Hold" bestätigt. Das Kursziel liegt weiterhin bei 51,00 Euro und damit nahezu auf dem gleichen Niveau wie der aktuelle Kurs.
Covestro ist natürlich eine Sonderstory. Mehr dazu lesen Sie hier. Die beiden im historischen Vergleich sehr günstig bewerteten Aktien von BASF und Lanxess sind für Mutige weiterhin attraktiv. Hier kann mit einem Stoppkurs bei 39,00 Euro (BASF) beziehungsweise bei 19,50 Euro (Lanxess) auf eine nachhaltige Erholung spekuliert werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX