Am Freitag wird BASF die Zahlen für das vierte Quartal vorlegen. Analysten erwarten im Schnitt einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von 1,35 Milliarden Euro. Das wäre gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Beim Umsatz rechnen die Experten mit 18,4 Milliarden Euro, ein Plus von rund 16 Prozent. Unter dem Strich dürfte ein Gewinn von 969 Millionen Euro stehen.
Ein Jahr zuvor hatte BASF nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter im fortgeführten Geschäft 713 Millionen Euro verdient. Mit Blick auf die Dividende rechnen Analysten laut Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg im Schnitt mit 3,39 Euro je Aktie. Im Vorjahr hatte BASF je Anteilschein 3,30 Euro ausgeschüttet.
Analyst Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan rechnet damit, dass die Zahlen für das vierte Quartal erwartungsgemäß stark ausfallen oder sogar leicht über den Marktprognosen liegen werden. Während sich die Nachfrage im ersten Quartal wahrscheinlich unruhig entwickeln werde, dürfte sie im Gesamtjahr weitgehend günstig sein. Bei einigen Basischemikalien dürften die Preise und Margen von den Höchstständen im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2021 zwar wieder gesunken sein, dennoch sollten sie auf einem höheren Niveau liegen als bisher von ihm prognostiziert.
Der positive Gewinntrend beim Chemiekonzern dürfte nach Einschätzung von Analyst Peter Spengler von der DZ Bank auch im ersten Halbjahr 2022 anhalten. Er geht davon aus, dass nicht nur die Geschäftsbereiche Basischemikalien (Chemicals) und Kunststoffe (Materials), sondern auch die kundennahen Segmente Industrial Solutions und Surface Technologies steigende Kosten besser weiterreichen können. Zu Industrial Solutions gehören etwa Dispersionen und Pigmente. Die letzte Sparte bietet etwa Autolacke und Katalysatoren an.
Das erwartet der Chemieriese
Für 2021 erwartete BASF selbst zuletzt Umsätze von 76 bis 78 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Steuern, Zinsen (Ebit) und Sondereinflüssen soll 7,5 bis 8,0 Milliarden Euro erreichen. Mit diesen Zielen peilt BASF eine deutliche Steigerung über das Vorkrisenniveau hinaus an und bestenfalls sogar den höchsten Umsatz in der Firmengeschichte. Im Krisenjahr 2020 hatte BASF ein bereinigtes Ebit von knapp 3,6 Milliarden bei Erlösen von rund 59 Milliarden erwirtschaftet.
Im Zuge der Pandemie hatte BASF deutliche Abstriche machen müssen und den Sparkurs verschärft. Dazu gehört auch der Abbau von Arbeitsplätzen. Zuletzt beschäftigte BASF nach eigenen Angaben knapp 111 000 Mitarbeiter und damit gut 7000 weniger als Ende September 2020.
Am Freitag dürfte ein weiterer Beleg dafür folgen, dass es bei BASF operativ rund läuft. DER AKTIONÄR ist daher für die DAX-Titel zuversichtlich gestimmt. Dividendenjäger können beim Blue Chip nach wie vor einsteigen. Der Stopp kann bei 52,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX