Knapp drei Jahre nach einem Explosionsunglück beim Chemieriesen BASF mit Toten und Verletzten will das Landgericht Frankenthal in Rheinland-Pfalz an diesem Dienstag (13.00 Uhr) ein Urteil sprechen. Die Anklage wirft einem 63-Jährigen fahrlässige Tötung, Körperverletzung und das fahrlässige Herbeiführen einer Explosion vor. Er soll bei Reparaturarbeiten im Oktober 2016 in einer Art Blackout eine falsche Leitung angeschnitten und so die Tragödie ausgelöst haben. Bei der Explosion auf dem Werksgelände in Ludwigshafen kamen fünf Menschen ums Leben, 44 wurden verletzt.
Die Staatsanwaltschaft will eine Freiheitsstrafe von einem Jahr, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Die Verteidigung forderte einen Freispruch oder im Falle einer Verurteilung eine Bewährungsstrafe von maximal sechs Monaten. Sie sieht auch eine Mitverantwortung von BASF wegen unzureichender Sicherheitsmaßnahmen und Rohrisolierungen. Für die Nebenkläger sind diese Strafen nicht hoch genug. Sie wollen zweieinhalb Jahre Haft, eine Strafe darunter sei für die Opfer und die Öffentlichkeit nicht darstellbar. Auch sie sehen eine Mitverantwortung von BASF.
Das Urteil dürfte für die Aktie von BASF allerdings kaum Auswirkungen haben. Dabei bräuchte die Aktie dringend positive Impulse. In den vergangenen Wochen und Monaten stand das Papier massiv unter Druck. Noch Anfang 2018 notierte die Aktie bei knapp 100 Euro. Jetzt kostet ein Anteilschein nur noch 57,64 Euro.
Aus charttechnischer Sicht ist wichtig, dass das jüngste Tief bei 55,65 Euro nicht mehr unterschritten wird. Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp knapp darunter bei 54,50 Euro ab. Ein erstes positives Signal würde erst der Sprung über die Marke von 60 Euro bringen. Ein Befreiungsschlag wäre allerdings erst der Ausbruch über die 200-Tage-Linie, die derzeit im Bereich von 64 Euro verläuft.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BASF.
(Mit Material von dpa-AFX)