Die Woche der Wahrheit geht weiter. Gestern nachbörslich hat der Goldproduzent Agnico Eagle Zahlen für das abgelaufene Jahr 2019 und das vierte Quartal geliefert. Die fielen gut aus. Der Konzern meldete einen bereinigten Gewinn je Aktie von 0,37 Dollar je Aktie für das vierte Quartal 2019. Das sind zwei Cent mehr als von Analysten erwartet. Doch es gab auch einen Wermutstropfen für die Anleger.
Agnico Eagle musste nämlich die Prognose in Sachen Goldproduktion für das laufende Jahr 2020 leicht nach unten revidieren. Ging der Konzern bislang davon aus, dass die Goldproduktion im laufenden Jahr bei 1,9 bis 2,0 Millionen Unzen liegen wird, reduzierte der Konzern mit den Q4-Zahlen auch das Jahresziel leicht nach unten und geht jetzt von 1,875 Millionen Unzen für das laufende Jahr aus. Das Ziel für das kommende Jahr bleibt unverändert bei 2,05 Millionen Unzen. Woran liegt das? Agnico Eagle nennt zwei Gründe für den geringer als erwarteten Ausstoß im laufenden Jahr: Zum einen läuft das Hochfahren der neuen Minen in Nunavut langsamer als gedacht, zum anderen hat man einen konservativeren Minenplan für LaRonde.
Sowohl LaRonde als auch die beiden neuen Projekte in Nunavut werden auch das erste Quartal noch belasten. Agnico geht davon aus, dass die Goldproduktion nach dem ersten Quartal anziehen und die Kosten sinken werden. Dann sollen die Arbeiten auf LaRonde abgeschlossen sein und die größten Probleme in Nunavut gelöst sein.
Im vierten Quartal lag die Produktion bei 494.578 Unzen und damit 20 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Allerdings waren die Kosten aufgrund der genannten Probleme mit 1.039 Dollar je Unze deutlich höher als im vierten Quartal 2018, als sie noch bei 852 Dollar je Unze lagen.
Die Agnico-Aktie geriet nach nachbörslich leicht unter Druck. Die Probleme sind sicherlich ärgerlich, aber auch kein Beinbruch. Die Story stimmt weiterhin bei Agnico. Sollte die Aktie heute im Tagesverlauf deutlicher einknicken, können Anleger dies als Kaufchance sehen. Agnico ist nicht der erste Goldproduzent, der mit seinen Zahlen enttäuscht. Auch Pretium Resources musste die Prognose für 2020 senken. Überzeugt hat bislang aber Barrick Gold.