Der Goldpreis ist eingebrochen und mit ihm die Aktie des weltgrößten Goldproduzenten Barrick Gold. Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild deutlich eintrübt. Auch wenn Goldman Sachs das „Conviction Buy“-Rating für die Aktie erneuert hat. Das Umfeld bleibt schwierig. Und die negativen Kommentare häufen sich.
Erst heute erschien ein Artikel auf Seeking Alpha mit Titel „Einige Gründe, weshalb Barrick Gold kein gutes Investment ist (A few reasons why Barrick Gold is not a good investment)“. Dabei führt der Autor an, dass die Umsätze zuletzt deutlich zurück gegangen sind und sich dieser Trend in den kommenden Quartalen fortsetzen dürfte. Zudem seien die Kostensenkungsmaßnahmen nicht so beeindruckend wie bei Goldcorp. Ein weiterer wichtiger Punkt aus Sicht des Autors: Die hohen Schulden gepaart mit der schwachen Cash-Position würden die Alarmglocken klingeln lassen.
Lage nicht so dramatisch
Zwar ist auch DER AKTIONÄR der Ansicht, dass Goldcorp im Vergleich zu Barrick Gold besser aufgestellt ist. Doch ganz so dramatisch ist die Lage dann doch nicht. Barrick hat in der Tat über zehn Milliarden Dollar Nettoschulden (Schuldenstand: 13 Milliarden abzüglich 2,5 Milliarden Dollar Cash). Doch der Großteil davon muss erst nach dem Jahr 2024 zurückgezahlt werden. Dazu kommt: Barrick Gold hat im vergangenen November, zu einer extrem schwierigen Zeit für Gold-Produzenten, bewiesen, den Kapitalmarkt anzapfen zu können. Und mit diesem Zug schon seine Bilanz gestärkt. Dass die Produktion und damit auch die Umsätze zurückgegangen sind, hat mit den Verkäufen von Liegenschaften zu tun, die Barrick selbst nicht mehr zum Kerngeschäft rechnet. Zwar hat Barrick im 2. Quartal tatsächlich einen Umsatzrückgang von 3,2 auf 2,47 Milliarden Dollar vermeldet, aber das hat neben den Verkäufen auch mit einem schwächeren Goldpreis zu tun.
Natürlich leidet Barrick Gold unter dem schwachen Goldpreis. Aber auch andere Unternehmen stehen derzeit unter Druck. Zwar drängt sich ein Neueinstieg nicht unbedingt auf, da der Trend derzeit nach unten zeigt. Dennoch: Existenzsorgen sieht DER AKTIONÄR bei Barrick Gold nicht. Ein Aufwärtstrend dürfte erst bei einem festeren Goldpreis einsetzen. Bis dahin bleibt das Papier auf der Beobachtungsliste.