Die Banco Santander hat heute erstmalig nach der Übernahme der Banco Popular Quartalszahlen vorgelegt. Aufgrund von Sonderbelastungen sank der Gewinn im dritten Quartal deutlich. Die Aktie haussiert dennoch.
Unter dem Strich sank der Gewinn im Jahresvergleich von 1,70 auf 1,46 Milliarden Euro. Dabei schlugen vor allem Einmalkosten in Höhe von 1,70 Milliarden Euro durch die Eingliederung der Banco Popular auf das Ergebnis durch. Positiv zu werten ist jedoch der Anstieg des Zinsüberschusses von 7,80 auf 8,68 Milliarden Euro. Die im Branchenvergleich eher schwache Kernkapitalquote stieg von 10,43 Prozent um 37 Basispunkte auf 10,8 Prozent.
Der Vorstand sieht den Konzern weiter voll auf Kurs. Vorstandsvorsitzende Ana Botin sagt: „Unser Geschäft hat ein weiteres solides Quartal mit positiven Trends und einer weiteren Verbesserung der Ertragsqualität in allen Märkten, in denen wir tätig sind, abgeliefert.“ Zudem hob sie die gute Entwicklung der lateinamerikanischen Franchise-Unternehmen hervor. Dort sei mit einem Wachstum der Kundenzahlen und der Kreditvergabe zu rechnen. Trotz Gegenwind habe sich auch das Europageschäft gut entwickelt. Botin weiter: „ Wir sehen für unser gesamtes Geschäft ein beträchtliches Potenzial für weiteres profitables Wachstum und sind weiterhin zuversichtlich, dass wir alle wirtschaftlichen und finanziellen Ziele erreichen werden, einschließlich eines zweistelligen Wachstums beim Gewinn je Aktie bis 2018.“
Unsicherheit schwindet – Kaufen
Der Aktienkurs der Banco Santander befindet sich nach Zahlen deutlich im Plus. Experten hatten nämlich befürchtet, die Banco Santander würde die Restrukturierungskosten für die Übernahme der Banco Popular erst später buchen. Die Unsicherheit über eine Abspaltung Kataloniens von Spanien nimmt zudem ab. Es gibt Gerüchte über Neuwahlen.
Fundamental ist die Aktie mit einem KGV von 12,6 etwas günstiger als die Konkurrenz im Mittel, die auf ein KGV von 13,3 kommt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,9 zeigt im Vergleich zur Peer-Group (1,7) jedoch eine Unterbewertung an. Versüßt wird Anlegern eine Investition mit einer Dividendenrendite von 3,6 Prozent.
Charttechnisch steht die Aktie kurz vor einem neuen Kaufsignal: Ausgelöst wird es, wenn die seit März gültige Abwärtstrendlinie bei 5,89 Euro nach oben durchbrochen wird. Die nächsten Widerstände liegen dann um 6,00 Euro und auf Höhe des bisherigen Jahreshochs bei 6,25 Euro. Eine Unterstützung verläuft dagegen bei 5,40 Euro.
DER AKTIONÄR empfiehlt bei der Banco Santander zuzugreifen. Das Kursziel beträgt 8,00 Euro – Stopp bei 4,85 Euro.