Nachdem Continental bereits zum zweiten mal in diesem Jahr die Gewinnziele kappte, zieht jetzt auch Leoni nach. Der Autozulieferer rechnet mit Einbußen in Millionenhöhe – die Verluste an der Börse halten sich aber in Grenzen. Auf diese Marken kommt es jetzt an.
Deutsche Autobauer haben es schwer: Daimler, BMW und Audi kappten die Prognosen für 2018, die Zulieferer leiden. Nach Continental schraubt jetzt auch Leoni die Erwartungen nach unten.
100 Millionen Euro weniger Konzernumsatz, 196 Millionen statt bisher 215 bis 235 Millionen Euro EBIT und ein negativer Free Cash Flow von bis zu 150 Millionen Euro. Ursprünglich sollte der freie Barmittelzufluss vor Dividendenzahlung ausgeglichen sein.
Als Grund nennt der Autozulieferer die schwächere Entwicklung des Automobilmarktes in China, Handelskonflikte sowie Auswirklungen des neuen Abgasstandard WLTP.
Neues Jahrestief
Die Leoni-Aktie krachte in diesem Jahr bereits durch zahlreiche Unterstützungen und hetzt von einem Jahrestief zum nächsten. In Zahlen: Minus 56 Prozent in diesem Jahr. Im Zuge der heutigen Warnung hält auch die wichtige Unterstützung im Bereich 30 Euro nicht. Der Titel verlor heute zeitweise mehr als sechs Prozent und rutschte auf 28,00 Euro. Doch die Erholung setzte schnell ein, das aktuelle Minus beläuft sich auf rund 1,5 Prozent.
Können die Bullen die 30-Euro-Marke nicht nachhaltig zurückerobern, droht weiteres Abwärtspotenzial, zunächst bis zum Tief aus dem Jahr 2016 bei rund 23,00 Euro. Kurzum: Die Leoni-Aktie befindet sich im Abwärtstrend. DER AKTIONÄR rät, eine Stabilisierung abzuwarten.