Die Automobil-Welt ist im Wandel. Weg von der Cash-Cow der vergangenen Jahrzehnte, dem Verbrenner, hin zum Elektroauto. Die deutschen Hersteller müssen sich kräftig strecken, um mit der innovativen Konkurrenz aus China die Taktfrequenz halten zu können. Nicht nur BYD, Geely oder Nio und Xpeng machen Mercedes-Benz & Co das Leben schwer, zuletzt haben mit den beiden Smartphone Herstellern Xiaomi und Huawei zwei neue Player das E-Mobility-Spielfeld betreten.
DER AKTIONÄR sprach mit dem Auto-Experten Ferdinand Dudenhöffer über die aktuelle Situation.
DER AKTIONÄR: Herr Dudenhöffer, 2024 wird als schwieriges Jahr für die Auto-Hersteller bezeichnet. Mit welchen Problemen haben die Hersteller zu kämpfen?
FERDINAND DUDENHÖFFER: Einmal die Konjunktur in Deutschland und Europa. In Märkten wie Deutschland läuft derzeit der Auftragseingang für Neuwagen sehr schlecht. Die ganzen Personalabbau-Programme, die wöchentlich durch die Presse gehen, lassen viele einen geplanten Autokauf auf die lange Bank schieben. Die Auftragspolster sind abgearbeitet, also ist Kurzarbeit nicht ausgeschlossen. Gleichzeitig steigt der Wettbewerbsdruck, sprich die Preise purzeln oder die Rabatte steigen, also man wird doppelt gekniffen. Zweitens, gerade die deutschen Autobauer haben groß in das Elektroauto investiert. Jetzt muss umgepolt werden. Das kostet Zeit und Geld. Unternehmen wie BMW haben viel investiert in die Neue Klasse und jetzt läßt die Politik das Thema fallen. Das bringt bei Zuliefern und Autobauer zusätzlichen Abschreibungsbedarf.
DA: Wie steht es um die Diskussion um mögliche Zölle auf chinesische Autos?
Das EU-Zollgespenst, das in Brüssel von Frau von der Leyen freigelassen wurde, geht noch immer um. Wenn Zölle auf chinesische Exporte nach Europa kommen wird das für die deutschen Autobauer sehr, sehr weh tun. Brüssel ist zum Risiko für die deutsche Autoindustrie geworden.
DA: Die Verbreitung von Elektroautos stockt. Allen voran in Europa und in den USA – welchen Herstellern spielt dies in die Karten.?
Ganz klar Toyota, Honda, Ford, GM und Stellantis sind die großen Gewinner.