Die Hiobsbotschaften im Cannabissektor reißen nicht ab. Am Donnerstag hat HEXO den Markt mit einer Umsatzwarnung geschockt. Das Unternehmen senkte seine Prognosen für das Ende Juli abgelaufene vierte Quartal von 26 Millionen auf 14,5 bis 16,5 Millionen Dollar. Die Aktie ging daraufhin am Donnerstag mit einem Minus von 23 Prozent aus dem Handel an der Heimatbörse in Toronto.
Die Erwartungen für das Fiskaljahr 2020 werden wohl ebenfalls verfehlt. Noch im Juni sprach der Vorstandsvorsitzende Sebastian St-Louis davon, dass sich im kommenden Jahr der Umsatz auf 400 Millionen Dollar verdoppeln könnte. Dies wurde nun revidiert. "Sich von unserem ursprünglichen Ausblick zu distanzieren, war eine schwierige Entscheidung. Hinsichtlich der Unsicherheiten am Markt haben wir jedoch entschieden, dass dies die richtige Herangehensweise ist. In Zukunft werden wir uns zudem stärker auf die Profitabilität konzentrieren."
Die enttäuschenden Nachrichten von Hexo haben auch die Aktien der anderen Cannabis-Unternehmen ordentlich unter Druck gebracht. Canopy Growth beispielsweise verlor fast elf Prozent auf 27,16 Kanadische Dollar. Mit einem Minus von mehr als neun Prozent auf 4,96 Kanadische Dollar ging die Aktie von Aurora Cannabis aus dem Handel. Damit notiert der Werte jetzt so tief wie zuletzt im Jahr 2017 – bevor eine Vielzahl von Legalisierungsschritten vollzogen wurden.
Für eine Entwarnung ist es allerdings noch zu früh. Für die Aktien der Cannabis-Unternehmen gilt es nun erst einmal, einen Boden auszubilden. Mittlerweile sind allerdings bereits viel Negatives und viele Ängste der Marktteilnehmer in den Kursen eingepreist. Nach der zuletzt starken Korrektur wäre es zudem nicht ungewöhnlich, wenn ein großer Tabak- oder Getränkekonzern die Fühler nach einem interessanten Deal ausstreckt. Anleger sollten Aurora Cannabis & Co auf der Watchlist belassen, um zu handeln, sobald die Werte wieder ein positives charttechnisches Signal liefern.