Im Herbst vergangenen Jahres hat Kanada als zweites Land nach Uruguay den Anbau und Verkauf von Cannabis landesweit für legal erklärt. Seitdem wird über die Entwicklung des Marktes diskutiert. Die Analysten von Cowen and Co haben nun eine große Studie durchgeführt. Cowen and Co. befragte rund 1.800 Kanadier zu ihrem Cannabis- und Alkoholkonsum. Das Ergebnis: Der Cannabisverbrauch in Kanada ist inzwischen doppelt so hoch wie zuvor. Zudem konsumierten auch insgesamt mehr Kanadier nun Cannabis-Produkte. Und – was Brauereien sicher weniger gefallen dürfte – sie trinken auch weniger Bier.
Die Erhebung von Cowen and Co. ergab, dass 40 Prozent der Befragten in Ontario und Alberta innerhalb des letzten Monats Cannabis konsumiert haben. Dies liegt deutlich über Ergebnissen einer Befragung der Regierung, in der nur 15 Prozent der Befragten angaben, Cannabis konsumiert zu haben. Sogar 75 Prozent erklärten, dass sie Cannabis zumindest irgendwann einmal in ihrem Leben verwendet haben. Auch hier lag die Zahl in der Regierungsumfrage mit 60 Prozent deutlich darunter. "Dieser Unterschied ist nicht ganz überraschend", schreiben die Cowen-Analystin Vivien Azer und ihre Kollegen, da die Verbraucher wahrscheinlich eher bereit sind, ihren Cannabiskonsum gegenüber Analysten preis zu geben. Zudem hielten sich die Konsumenten wohl auch weiterhin an den Schwarzmarkt, so Azer, da das legale Angebot weiter zu gering ist.
Gute Nachrichten für die Produzenten wie Aurora Cannabis. Ohnehin zählt Azer das Unternehmen zu ihren Top-Picks im Sektor. Und auch DER AKTIONÄR bleibt optimistisch. Das zukünftige Potenzial, den Markt mit Cannabis zu versorgen, ist allein in Kanada weiter groß – von weiteren Ländern weltweit ganz zu schweigen. Für den Herbst dieses Jahres wird erwartet, dass in Kanada Cannabis-haltige Getränke und Nahrungsmittel erlaubt werden.