Ende Mai fand der 122. Ärztetag in Münster statt. Ein Thema war diesmal auch Cannabis. Die Ärzteschaft fordert ein Forschungsprogramm zum medizinischen Nutzen der verordnungsfähigen Cannabis-Arzneien und -Blüten. Der Deutsche Ärztetag ist die Hauptversammlung der Bundesärztekammer, das „Parlament der Ärzteschaft“, und findet einmal jährlich an wechselnden Orten statt. Die 17 deutschen Ärztekammern entsenden insgesamt 250 Abgeordnete zum Deutschen Ärztetag. Zu den Aufgaben des Deutschen Ärztetages gehört es, länderübergreifende Regelungen zum Berufsrecht zu erarbeiten und zu verabschieden sowie die Positionen der Ärzteschaft zu aktuellen gesundheits- und sozialpolitischen Diskussionen der Gesellschaft zu artikulieren und sie der Öffentlichkeit zu vermitteln.
Wie es in der Beschlussfassung, heißt, wir die Bundesregierung aufgefordert, ein Forschungsprogramm zum medizinischen Nutzen der seit 10. März 2017 zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordnungsfähigen Cannabis-Arzneien und –Blüten aufzulegen. Die Studie „Cannabis: Potential und Risiken“ (CAPRis) habe aufgezeigt, dass der wissenschaftliche Kenntnisstand zu Wirkungen und Nebenwirkungen der in der Cannabispflanze enthaltenen Cannabinoide weiterhin völlig unzureichend sei.
Dies zeigt, dass Cannabis immer mehr an Bedeutung gewinnt. Man darf gespannt sein, wie sich die Gesetzeslage zum Thema Cannabis in Deutschland in den kommenden Jahren entwickeln wird. Experten sehen am deutschen Markt gigantisches Potenzial für Cannabis. Er gilt als der voraussichtlich größte Markt für medizinisches Cannabis außerhalb Nordamerikas.
Dementsprechend haben auch die großen Cannabis-Unternehmen aus Kanada bereits ein Auge auf den deutschen Markt geworfen. Derzeit wird versucht, sich bestmöglich zu positionieren. Canopy Growth beispielsweise hat vor Kurzem die deutsche C3 Cannabinoid Compound Company übernommen.
Aurora Deutschland, eine Tochterfirma des kanadischen Cannabis-Marktführers Aurora, hatte Mitte April als eines von zwei Unternehmen den Zuschlag für den Anbau von medizinischem Cannabis in Deutschland bekommen. „Wir hoffen, dass die Produktionskapazitäten nach der Pilot-Phase perspektivisch ausgeweitet werden. Aurora Deutschland will sich jetzt gut positionieren, um dann größere Mengen abgeben zu können“, erklärt Philip Schetter, der gemeinsam mit Axel Gille die Deutschlandvertretung von Aurora leitet gegenüber der Berliner Morgenpost.
DER AKTIONÄR hat beide Unternehmen auf seiner Favoritenliste im Cannabis-Sektor.