Umsatz und Gewinn gestiegen: Das ist die Bilanz der ersten drei Monate beim Münchener Finanzinvestor Aurelius. Das erste Quartal war vor allem von Zukäufen für das mittlerweile 20 Unternehmen umfassende Portfolio geprägt. Auch im weiteren Jahresverlauf dürfte die Transaktionstätigkeit intensiv bleiben.
Operativ auf Kurs
Der Umsatz der Münchener kletterte im ersten Quartal 2015 um elf Prozent auf 433,9 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Ertragsteuern und Zinsen (EBITDA) legte um fünf Prozent auf 26,7 Millionen Euro, obwohl im Geschäftsjahr 2014 mehrere profitable Beteiligungen veräußert und neue, noch nicht profitable Töchter gekauft wurden. Der Ergebnisverlauf zeigt, dass die Münchener bei der Restrukturierung und Neupositionierung der Töchter gut vorankommen. Das Plus ist rein auf operative Verbesserungen zurückzuführen, da die sonst im Ergebnis ebenfalls enthaltenen Anteile aus Unternehmensverkäufen sowie Kapitalkonsolidierungen nach Unternehmenskäufen nicht enthalten sind, da in das erste Quartal keine Abschlüsse gefallen sind. Von den drei im Geschäftsjahr 2015 bereits angekündigten Übernahmen, dem Erwerb des Europa-Geschäfts der Tavex-Gruppe, der europäischen Handarbeitssparte von Coats sowie des Geschäftsbereichs Vollpappe und bedruckte Kartonagen der Smurfit Kappa Gruppe wurden zwei im zweiten Quartal 2015 bereits abgeschlossen. Die Übernahme der europäischen Handarbeitssparte von Coats soll in den kommenden Wochen ebenfalls vollzogen werden. Diese Transaktionen werden somit das zweite Quartal entsprechend beeinflussen.
Große Manövriermasse
Mit liquiden Mitteln in Höhe von 304,2 Millionen Euro ist Aurelius bestens finanziert, um weitere Zukäufe zu tätigen. Lediglich die Kaufpreise für die genannten Transaktionen sowie die Dividendenzahlung – hierfür sind circa 63 Millionen Euro fällig - werden den Cashbestand im zweiten Quartal reduzieren. Bezogen auf den Net Asset Value des Konzerns hat sich nichts verändert. Mangels abgeschlossener Transaktionen liegt dieser unverändert bei 1,15 Milliarden Euro.
Intensive Transaktionstätigkeit
Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2015 erwartet Aurelius eine intensive Transaktionstätigkeit. „Wir sehen weitere interessante Zukaufmöglichkeiten und rechnen für 2015 mit bis zu acht Unternehmenserwerben. Auch auf der Verkaufsseite werden wir in diesem Jahr aktiv sein", so Vorstandschef Dr. Dirk Markus. Für Dividendenjäger, die sich bei der Hauptversammlung Mitte Juni auf 2,00 Euro je Aktie an Dividende plus Sonderdividende freuen können, heißt das, dass auch für das laufende Jahr mit einer Sonderdividende gerechnet werden kann. Die Höhe hängt jedoch davon ab, welche Beteiligung(en) verkauft werden.
Aktie stabil im Aufwärtstrend
Die Aktie befindet sich nach wie vor auf Rekordkurs. Das Allzeithoch (44,76 Euro) ist in Reichweite, der Aufwärtstrend ist intakt. Mit Blick auf die weiteren in Aussicht gestellten Transaktionen ist der AKTIONÄR-Musterdepotwert eine gute Halteposition, bei Schwäche ein Kauf.