BlackRock ist der weltgrößte Vermögensverwalter und auch bei ETFs die Nummer 1. In Europa verschieben sich allerdings gerade die Gewichte. Für Anleger bietet das Chancen, zumal der Angreifer noch mit weiteren Vorteilen Anleger beeindruckt
Amundi ist der größte Vermögensverwalter in Europa und auch bei ETFs eine der bekannten Adressen. Im Frühjahr wurde die Übernahme von Lyxor, dem Vermögensverwalter der Societe Generale, bekannt gegeben. Zusammen kämen die Franzosen auf geschätzt 16 Prozent Marktanteile im europäischen ETF-Markt. Vor der Übernahme lag Amundi selbst bei nur sechs Prozent.
DWS Group unter Verdacht
Derzeit beschäftigen die Greenwashing-Vorwürfe gegen die DWS Group in den USA die ganze Branche. Mehr dazu lesen Sie hier. Vorgaben zum nachhaltigen Investieren und der Kennzeichnung entsprechender Fondsprodukte sind global in Europa zwar am weitesten fortgeschritten. Dennoch bleibt viel Interpretationsspielraum und somit auch Unklarheit. Stand jetzt gehört Amundi jedenfalls zu den Pionieren im Bereich ESG, was Investieren nach Umwelt-, Sozialen,- und Governance-Kriterien umfasst.
Die Nummer 1
Was Investieren nach sozialen Kriterien angeht, ist Amundi mit 798 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen in diesem Segment global die Nummer 1. Prinzipiell billigen die Analysten von Bloomberg Intelligence den Franzosen einen First-Mover-Vorteil bei ESG-Themen zu. Dazu bietet man mehr als 700 Produkte mit fast 700 Milliarden Euro Volumen an. Gerade bei kostengünstigen ETFs ist auch bei diesem Trend die Übernahme von Lyxor ein starker Wachstumstreiber.
Günstig bewertet
Die Aktien von Amundi sind mit einem erwarteten 2022er-KGV von 12 bewertet. Das ist etwas teurer als die Konkurrentin DWS Group, die sich aktuell aber Vorwürfen in den USA ausgesetzt sieht. BlackRock wächst zwar stark, bekommt vom Konsens aber eine Bewertung von 20 für das kommende Jahr zugestanden. Aufgrund der genannten Wettbewerbsvorteile und der Akquisition von Lyxor sollte Amundi noch günstig bewertet sein. Darauf weist auch der historische Vergleich hin: Auf Sicht von zehn Jahren lag das durchschnittliche KGV der Aktie bei 14.
Amundi ist der größte Vermögensverwalter in Europa und führend bei ETFs und ESG-Produkten. Mit einer für 2021 erwarteten Dividendenrendite von 4,9 Prozent ist der Wert auch aus diesem Aspekt ein Kauf. Zuletzt musste der Kurs indes etwas abgeben und hat den GD50 und die GD100 bei 76,40 Euro gerissen. Anleger, die zugreifen möchten, warten ab, ob der Kurs wieder über diese Marke dreht. Für den AKTIONÄR ist Amundi jedenfalls ein Kauf, ein Stopp wird bei 65,00 Euro platziert.