Der Chip-Zulieferer ASML übertrifft im vierten Quartal die Erwartungen der Analysten und will nach einem erfolgreichen Jahr die Aktionäre an der guten Entwicklung teilhaben lassen. Die Dividende soll um 50 Prozent steigen. Der verhaltene Ausblick der Unternehmensführung sorgt jedoch für Zurückhaltung bei den Anlegern.
Hervorragendes Q4
Die Erwartungen an den Hersteller von Lithographie-Systemen für die Chip-Branche waren hoch – doch die Niederländer konnten sie deutlich übertreffen. ASML erzielte im vierten Quartal einen Umsatz von 3,14 Milliarden Euro – erwartet wurden nur 2,99 Milliarden Euro. Der Gewinn je Aktie von 1,87 Euro lag ebenfalls über den Schätzungen von 1,78 Euro.
Damit gelingt es ASML ein erfolgreiches Jahr stark abzuschließen. Der Anlagenbauer plant daher die Dividende um 50 Prozent auf 2,10 Euro je Aktie zu erhöhen. Damit signalisiert der Konzern Zuversicht, dass ein weiteres Wachstumsjahr bevorstehe.
Prognose unter Feuer
Dennoch enttäuscht die Prognose für das erste Quartal 2019 die Anleger. ASML erwartet nur Umsätze von 2,1 Milliarden Euro. Analysten erwarteten mit 2,68 Milliarden Euro deutlich mehr vom Lithographie-Spezialisten. Als Grund nannte Peter Wennink, CEO von ASML, verspätete Bestellungen von Kunden, die angesichts der unsicheren Nachfrageaussichten den Kauf von neuen EUV-Anlagen in die zweite Jahreshälfte verschoben. Zudem dürfte ein Brand bei einem Zulieferer für Umsatzeinbußen von bis zu 300 Millionen Euro im Q1 sorgen. Für die längerfristige Zukunft gibt sich der Vorstand jedoch zuversichtlich, die bis 2020 gesteckten Ziele zu erreichen.
Die Woche abwarten
Insgesamt ein starkes Quartal mit schwacher Prognose. DER AKTIONÄR lag mit seiner Prognose, dass ASML die Erwartungen an das Q4 übertrifft, zwar richtig, doch die schwachen Aussichten verhindern die im Monster-Trade erwartete Kursbewegung. Die Aktie fällt in Richtung 52-Wochen-Tief ab.
Anleger warten jedoch die Woche ab, denn mit Lam Research, Texas Instruments, Xilinx und Intel bringen in den kommenden Tagen noch einige Chip-Konzerne Zahlen. Starke Quartalsberichte sind dabei durchaus in der Lage, die unsicheren Marktaussichten auszuräumen.