Börse brutal: 60 Milliarden Euro verlor ASML nach Zahlen an Börsenwert. Berechtigte Sorgen oder übertriebene Angst beim drittgrößten Unternehmen Europas?
Die ASML-Aktie geriet nach der Präsentation der jüngsten Quartalszahlen erheblich unter Druck. Ein Kursrückgang von über 15 Prozent sorgte dafür, dass sich die Marktkapitalisierung des Halbleiterkonzerns innerhalb weniger Stunden um 60 Milliarden Euro verringerte. SAP löste ASML damit zeitweise als wertvollstes Tech-Unternehmen Europas ab. Auslöser für den Absturz: Bei ASML lagen die Auftragseingänge im dritten Quartal weit unter den Erwartungen. Zudem wurde die Umsatzprognose für 2025 gesenkt, zusätzlich belasten verschärfte Exportbeschränkungen nach China, einem wichtigen Markt für ASML, die Aussichten. Während die Umsätze kurzfristig noch stark sind, zeigen geopolitische Spannungen und eine langsame Erholung in einigen Marktsegmenten deutliche Risiken für das kommende Jahr.
Besonders hart traf der Rückgang des Auftragseingangs auf 2,6 Milliarden Euro. Im Vorfeld war man von 5,4 Milliarden Euro ausgegangen. Dennoch erreichte ASML eine Bruttomarge von 50,8 Prozent, leicht über den erwarteten 50,7 Prozent, und der Nettoumsatz lag mit 7,43 Milliarden Euro über den prognostizierten 7,17 Milliarden Euro.
Das bisher angestrebte Umsatzziel für 2025 von bis zu 40 Milliarden Euro wurde auf 30 bis 35 Milliarden Euro korrigiert. Auch die Bruttomarge wird nun bei 51 bis 53 Prozent erwartet, deutlich niedriger als ursprünglich angenommen. ASML führt dies auf eine schleppende Markterholung und eine zögerliche Kaufbereitschaft der Kunden, vor allem im Automobil- und Industriebereich, zurück.