Aroundtown ist heute den zweiten Tag in Folge an der Spitze des MDAX zu finden. Die Aktie profitiert damit stärker als andere deutsche Immobilienwerte von den Zinsnews der EZB. Im Vergleich zum Dienstagstief steht sogar bereits ein Plus von 20 Prozent zu Buche. Geht es jetzt wieder so richtig aufwärts?
Über fünf Prozent Plus. Damit rangiert Aroundtown heute an der Spitze des MDAX – und damit fährt die Aktie ein deutlich größeres Kursplus als etwa Vonovia ein. Auch den heutigen SDAX-Spitzenreiter Grand City Properties, der heute immerhin mehr als drei Prozent zulegt, übertrumpft der Immobilienkonzern heute deutlich.
Allein mit Unternehmensnews ist das nicht zu begründen. Aroundtown vermeldete jüngst zwar einen schönen Vermietungserfolg. So hat der Konzern für das prestigeträchtigen Objekt „Die Welle“ in direkter Nähe zum Alexanderplatz in Berlin eine lückenlose Nachvermietung von insgesamt rund 1.500 Quadratmetern abgeschlossen, womit die Immobilie langfristig nahezu vollvermietet bleibt. Das Kursplus von mittlerweile rund 20 Prozent allein seit Dienstag lässt sich damit aber nur zu einem minimalen Teil erklären.
Bei der Einordnung der Kursrallye der vergangenen Tage, sollte zudem berücksichtigt werden, dass Aroundtown zuvor auch stärker als zum Beispiel Vonovia unter Druck geraten ist. Seit Jahresbeginn sackte der Kurs in der Spitze um über ein Drittel ab. Damit sahen die Märkte Aroundtown deutlich skeptischer als beispielsweise Vonovia.
Auch die Analysten sind bei Aroundtown deutlich skeptischer als bei Marktführer Vonovia. Nur sechs von 19 Experten sehen in der Aktie einen Kauf, bei Vonovia dagegen rund drei Viertel. Etwa jeder zweite Analyst stuft Aroundtown als Halteposition ein und vier Analysten sogar als Verkaufsposition.
DER AKTIONÄR bevorzugt unter den deutschen Immobilienunternehmen ebenfalls weiter Vonovia. Aroundtown wurde im Zuge des Kursrutsches im Februar ausgestoppt und ist vorerst keine laufende Empfehlung. Die Aktie ist volatiler als Vonovia und könnte damit bei einer Aufwärtsbewegung zwar auch weiter steiler nach oben gehen. Dem stehen aber auch größere Risiken gegenüber.