Apple und Google wollen als Anbieter der beiden führenden Smartphone-Plattformen weltweit die Entwicklung von Apps zur Nachverfolgung von Corona-Infektionen erleichtern. Sie setzen dabei auf das Erkennen von Abständen mit Bluetooth-Funktechnik und Verschlüsselung. "Der Schutz der Privatsphäre und die Sicherheit der Benutzer werden im Mittelpunkt dieser Entwicklung stehen", erklärten die beiden Konzerne am Freitag. Das iOS-Betriebssystem von Apples iPhones und das Google-System Android sollen entsprechende Schnittstellen bekommen.
Gemeinsam gegen Corona
Das Konzept sieht vor, dass Smartphones unabhängig vom verwendeten Betriebssystem temporäre Identifikationsnummern austauschen können, so dass die Privatsphäre der Anwender gewahrt bleibt. Damit ähnelt das Konzept der beiden Konzerne dem Ansatz der paneuropäischen Initiative PEPP-PT, die von 130 Wissenschaftlern und Entwicklern aus acht europäischen Ländern vorgestellt wurde.
Apple und Google wollen die Kontaktdaten aber nur auf den Smartphones der Anwender speichern, nicht auf einem zentralen Server. Erst wenn jemand mit Covid-19 positiv getestet wurde, werde die Information an einen Server übertragen, wenn der Betroffene dem zustimme. Die anderen Smartphones rufen bei diesen Konzept regelmäßig eine Liste der anonymisierten IDs der Erkrankten ab, um zu sehen, ob sie selbst Kontakt mit einer infizierten Person hatten.
In einem zweiten Schritt werden die beiden Unternehmen "in den kommenden Monaten" daran arbeiten, eine umfassendere, Bluetooth-basierte Plattform zur Nachverfolgung von Kontakten zu ermöglichen. Diese Funktionalität würde dann direkt in das Betriebssystem, also iOS und Android, integriert. "Dies ist eine stabilere Lösung als eine Programmierschnittstelle und wird es mehr Einzelpersonen ermöglichen, sich nach ihrer Entscheidung nach einer aktiven Zustimmung (Opt-in) zu beteiligen." Darüber hinaus werde die Interaktion mit einem breiteren Ökosystem von Apps und staatlichen Gesundheitsbehörden möglich.
Apple und Google wollen den Programmcode der Initiative zur freien Einsicht veröffentlichen, um möglichst viel Vertrauen zu schaffen. Die Firmen betonten, bei dem Projekt würden keine Benutzer identifiziert und keine Ortungsdaten verwendet. "Google und Apple sehen nicht, wer krank oder wer gesund ist." Den Benutzern werde auch deutlich gemacht, wie sich sie beteiligen können oder auch, wie sie eine Beteiligung ablehnen können. Bei der Information über Infektionen würden die Gesundheitsbehörden beteiligt.
"Wir alle bei Apple und Google glauben, dass es nie einen wichtigeren Moment gegeben hat, um gemeinsam an der Lösung eines der dringendsten Probleme der Welt zu arbeiten", heißt es in der gemeinsamen Erklärung. "Durch eine enge Zusammenarbeit und Kooperation mit Entwicklern, Regierungen und öffentlichen Dienstleistern im Gesundheitswesen hoffen wir, die Kraft der Technologie nutzen zu können, um Ländern auf der ganzen Welt zu helfen, die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen und die Rückkehr in den Alltag zu beschleunigen."
Die Zusammenarbeit der Tech-Giganten ist ganz klar positiv zu werten. Apple bleibt ein Basisinvestment. Auch die Aktie der Google-Mutter Alphabet ist aussichtsreich und kaufenswert.
(Mit Material von dpa-AFX)
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nach-folgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.