Trotz starker Quartalszahlen im Juli pausiert die Rekordjagd der Apple-Aktie aktuell. Grund dafür ist unter anderem die Angst vor Lieferkettenproblemen und nachlassendem Wachstum. Doch JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee hält die Bedenken für übertrieben.
Die Prognosen der Wall Street für Apple sind zu konservativ, so der Tenor einer Studie des Experten aus dieser Woche. Darin hat er seine eigenen Erwartungen an die operative Entwicklung des Tech-Riesen selbst noch einmal hochgeschraubt: Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet Chatterjee nun Umsätze von 385,5 Milliarden Dollar und ein EPS von 6,00 Dollar. Die von Bloomberg befragten Analysten erwarten im Schnitt nur einen Umsatz von 379,5 Milliarden Dollar und ein EPS von 5,67 Dollar.
Als Begründung für seinen Optimismus verweist der Analyst auf „mehrere Katalysatoren“. Neben der Premiere des iPhone 13, die bereits nächsten Monat erwartet wird, könnte Apple im Smartphone-Geschäft noch einen weiteren Trumpf in der Hinterhand haben: ein neues, 5G-fähiges iPhone SE.
Ein entsprechendes Einsteiger-iPhone könnte bereits im kommenden Jahr auf den Markt kommen und den gegenwärtigen Upgrade-Zyklus zusätzlich befeuern. Konkret könnten bei einem neuen iPhone SE sehr viele Kunden zugreifen, die bislang noch auf ein günstigeres 5G-Gerät warten, so der JPMorgan-Analyst.
Insgesamt traut er Apple im kommenden Kalenderjahr einen weiteren Rekordabsatz von 246 Millionen iPhones zu.
Optimistisch, aber nicht euphorisch
Auf Sicht der nächsten zwölf Monate hat er sein „Overweight“-Rating für die Apple-Aktie bestätigt und das Kursziel auf 180 Dollar erhöht. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau signalisiert er damit rund 22 Prozent Aufwärtspotenzial – deutlich mehr als der Analystenkonsens von durchschnittlich 164,64 Dollar.
Dabei ist die Wall Street keineswegs bearish für die Apple-Aktie: Laut Bloomberg raten aktuell 36 Analysten zum Kauf. Dem stehen lediglich acht Halte- und drei Verkaufsempfehlungen gegenüber. Noch bullisher als Chatterjee ist dabei etwa Dan Ives von Wedbush, der den fairen Wert in dieser Woche auf 185 Dollar beziffert hat.
Auch wenn die Fortsetzung der Rekordjagd im Chart kurzfristig pausiert, bleibt DER AKTIONÄR mit Blick auf das starke operative Geschäft auf lange Sicht optimistisch für Apple. Die Kaufempfehlung für die Aktie gilt daher weiterhin.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.